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50 Jahre Ingenieurausbildung in Schweinfurt

Mit einem Festakt und einer „Langen Nacht der Wissenschaft“ haben die Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Stadt Schweinfurt das Jubiläum „50 Jahre Ingenieurausbildung in Schweinfurt“ gefeiert. Neben einem Rückblick stand die internationale Ausrichtung im Fokus: Auf dem neuen „i-Campus“ sollen künftig bis zu 3000 ausländische Studenten bilingual unterrichtet werden.

Im Oktober 1963 nahm die Vorgängerinstitution der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS)50 Jahre Ingenieurausbildung (1) - Foto 1967 ihren Betrieb auf. 216 Studierende hatten sich damals am „Balthasar-Neumann-Polytechnikum“ für ein Studium eingeschrieben. Heute studieren an der Hochschule, die später jahrzehntelang unter dem Namen Fachhochschule geführt wurde, über 3200 Studenten. Die Großindustrie und die Stadt Schweinfurt hatten sich Ende der 1950er Jahre stark gemacht für die Ausbildung von Ingenieuren vor Ort.  In den Festreden am 15. November 2013 wurde diese Weitsicht der Gründerväter lobend hervorgehoben. Beide beteiligten sich auch finanziell in besonderer Weise am Bau des Gebäudes: Allein acht Millionen Mark an dem 13 Millionen-Investment übernahmen die Stadt und die Industrie.

50 Jahre Ingenieurausbildung (8)Zur Jubiläumsfeier durfte der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Robert Grebner, rund 350 Gäste begrüßen, darunter Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Oberbürgermeister Sebastian Remelé und eine Vielzahl an Vertretern der hiesigen Industrie. Zahlreich waren auch die Erstsemester des Premieren-Studiengangs 1963/1964 der Einladung gefolgt. Einer ihrer Dozenten, Prof. Dr. Ottomar Götz, gab den Gästen einen kurzweiligen und interessanten Einblick in den damaligen Studienalltag in Schweinfurt. Besonders erwähnenswert sind die völlig unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen an das Polytechnikum gewesen: nur ein geringer Teil der Studenten verfügte damals über Abitur und Mittlere Reife, sondern kam aus der Praxis; zumeist hatten sie einen Volksschulabschluss mit anschließender Lehre 50 Jahre Ingenieurausbildung (15)absolviert, bevor noch ein zweijähriger Vorkurs mit „schwerer Zugangsprüfung“ abzulegen war.“Es waren schon reife junge Leute, die großen Einsatz zeigten“, lobte Götz.

Bevor eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Hochschule stattfand, warf Oberbürgermeister Sebastian Remelé einen kurzen Blick auf das Thema „Schweinfurt heute - ein moderner Industrie- und Hochschulstandort“, zu dem sich die Stadt vor allem in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt habe. So bescheinigten zahlreiche Studien Schweinfurt eine hohe Attraktivität vor allem hinsichtlich Wirtschaftsleistung, Wirtschaftsdynamik und Bildung. Besonders augenfällig sind die 50 Jahre Ingenieurausbildung (14)„Hohen Zukunftschancen“, die der Stadt seit 2004 regelmäßig in der Prognos-Studien bescheinigt werden „Wir sind gut aufgestellt“, bilanzierte der OB und führte daneben exemplarisch weitere positive Punkte auf: Zentrum der europäischen Wälzlagerindustrie, mehr Arbeitsplätze als Einwohner, höchste Arbeitsplatzdichte Deutschlands ebenso wie die höchste Einzelhandelsverkaufsfläche pro Kopf bundesweit sowie eine extrem hohe Wirtschaftsleistung in Deutschland (nur Wolfsburg und Frankfurt haben mehr). „Wenn wir das noch mehr nach außen vermitteln können und uns auch noch der i-Campus gelingt, dann ist mir um die Zukunft Schweinfurts nicht bange“, sagte Remelé.

50 Jahre Ingenieurausbildung (6)Der i-Campus war denn auch das zentrale Thema der Podiumsdiskussion, die überschrieben war mit dem Titel „Schweinfurt goes international - Zukunftsperspektiven der Stadt Schweinfurt als Hochschul-, Industrie- und Wirtschaftsstandort im Zeichen der Internationalisierung“. OB Remelé überbrachte in seinem Grußwort zusätzlich die große Freude des Bayerischen Innenstaatssekretärs Gerhard Eck, der zum Festakt verhindert war, über die Entwicklung der Hochschule. Er habe auch seine volle Unterstützung in Sache i-Campus zugesichert. Befürwortet wurde dieser auch von allen Vertretern der Großindustrie in der Gesprächsrunde mit Moderator Sven Schröter. Neben Präsident Professor Dr.  Grebner und OB Remelé kamen Wolfgang Gollbach (SKF GmbH), Werner Balandat 50 Jahre Ingenieurausbildung - i-Campus(ZF Friedrichshafen AG) sowie Lother Langer (Schaeffler Technologies AG & Co. KG) zu Wort. In dem bundesweiten „war for talents“ sei es, so Langer, ein „genialer Gedanke“, eine internationale Hochschule in Schweinfurt anzusiedeln. Remelé betonte die Wichtigkeit, dass auch der Stadtrat sowie die Bevölkerung diese Idee mittragen. Werner Balandat sprach von einer „sehr guten Sache“ und Wolfgang Gollbach meinte kurz und knapp: „Als der Präsident  mit dem Vorschlag des i-Campus bei uns aufschlug, da rannte er offene Türen bei uns ein.“

Der Neubau des „i-Campus“ soll auf dem Areal der jetzigen Ledward-Kaserne entstehen, nachdem die US-Armee im Herbst 2014 Schweinfurt dauerhaft verlassen wird. Bis zu 3000 50 Jahre Ingenieurausbildung (4)ausländische Studenten sollen zweisprachig (Deutsch/Englisch) in Bachelor-Studiengängen unterrichtet werden. Die Planungen für den „i-Campus“, die von Stadt und Stadtrat unterstützt werden, sind bereits fortgeschritten. Bei einem Gespräch bezeichnete der damalige Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch das Vorhaben als Aushängeschild der bayerischen Hochschullandschaft. Start des i-Campus soll bereits im Wintersemester 2014/2015 mit zunächst 100 Studierenden in den Studiengängen Logistik und Wirtschaftsingenieurwesen in den bestehenden Räumlichkeiten der Hochschule sein.

Eine bauliche Konzeptstudie der Architekten Ropertz & Partner liegt schon vor, die Dr.-Ing. Peter Ropertz auf eigene Kosten angefertigt hat und während des 50-Jahre-Festaktes kurz präsentierte. Die meisten Mannschaftsunterkünfte der US-Armee sollen erhalten 50 Jahre Ingenieurausbildung (13)bleiben, zum Beispiel  als Studenten-Wohnungen. Nur im Bereich nahe der Kreuzung Niederwerrner Straße/Franz-Schubert-Straße müssten einige Häuser abgerissen werden. Dort soll das neue Hauptgebäude mit Hörsälen, Seminar- und Laborräumen entstehen, dazu Zusatzgebäude für Verwaltung und Mensa. Im zweiten Bauabschnitt könnten sich Gründerzentren, Start-Up-Unternehmen, externe Dienstleister und Technologiefirmen im unmittelbaren Campus-Umfeld ansiedeln. Die Kosten für den ersten Teil des „Internationalen Technologie-Campus Schweinfurt“ werden auf 84 Millionen Euro geschätzt. Wenn alles nach Plan läuft und der Freistaat Bayern die benötigten Gelder im Doppelhaushalt 2015/2016 bereitstellt, könnte ab Sommer 2015 mit dem Bau begonnen werden. Der Start des Campus-Betriebs in der Ledward-Kaserne werde aller Voraussicht jedoch nicht vor dem Jahr 2019 gelingen.

50 Jahre Ingenieurausbildung (16)Im Anschluss an den Festakt öffnete die Hochschule im Rahmen einer „Langen Nacht der Wissenschaft“ ihre Türen für alle Interessierten. Unter dem Motto „Der Wissenschaft auf der Spur – die Labor-Tour durch die FHWS“ erkundeten eine Vielzahl an Besuchern bis Mitternacht das Hochschul-Areal und nahmen an zahlreichen Touren, die in 25 Labore der vier Fakultäten sowie des Institutes für Medizintechnik führten, teil. Zu sehen war auch eine Ausstellung zu den Anfängen des Polytechnikums in Schweinfurt.

(Text und Fotos: © Pressebüro Stefan Pfister)


Bildbeschreibungen (von oben nach unten):

1. Impressionen von der "Nacht der Langen Wissenschaft", Foto (c) Stefan Pfister

2. Balthasar-Neumann-Polytechnikum 1967, Foto (c) FHWS

3. Die Erstemester des ersten Studiengangs 1963/1964 zusammen mit ihrem damaligen Dozenten Prof. Dr. Ottomar Götz, Foto (c) Stefan Pfister

4./5. Impressionen von der "Nacht der Langen Wissenschaft", Foto (c) Stefan Pfister

6. Podiumsdiskussion beim Festakt am 15.11.2013, Foto (c) Stefan Pfister

7. 3 D-Ansicht des geplanten i-Campus, mit dem neuen Hauptgebäude in der Ledward-Kaserne (im Bild vorne), Illustration (c) Ropertz & Partner Planungsgesellschaft mbH

8. Festakt in der FHWS am 15.11.2013, Foto (c) Stefan Pfister

9./10. Impressionen von der "Nacht der Langen Wissenschaft", Foto (c) Stefan Pfister

 

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