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Georg Schäfer

(1861-1925)
 

Schäfer Georg (1861-1925)
Dank der Familie Schäfer gelangte der Name "Kugelfischer" zu Weltruhm.
Georg Schäfer wurde am 12. August 1861 in Schweinfurt geboren. Der erste Georg Schäfer, aus armen Verhältnissen stammend, erlernte nach dem Besuch der Volksschule von Grund auf das Schlosserhandwerk. Als Geselle arbeitete er dann bei der Firma Lanz in Mannheim. Mit seinem Verdienst
unterstützte Georg Schäfer seine Eltern und Geschwister. Nach Wanderjahren und militärischer Dienstzeit gründete er anno 1885 mit einem
Gesellen und einem Lehrling eine eigene kleine Schlosserei. Diese baute er nach und nach zu einer Eisenkonstruktionswerkstätte aus und stellte unter anderem Kassenschränke und Isolierrohre her. Die Industrialisierung schritt kräftig voran. Zwischen Schweinfurt und Nürnberg gab es für den
arbeitsamen Kunstschmied und Schlosser viel zu tun. Neben seiner beruflichen Qualifikation, zeichnete Georg Schäfer aber auch ein großes menschliches Potential aus. Er verstand es seine
Mitarbeiter zu führen, und an das Unternehmen zu binden. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stand er für seine Belegschaft ein.
Gemeinsam mit dem Techniker Hermann Barthel, seinem späteren Schwiegersohn, und dem Diplomingenieur Adolf Kuffer nahm er 1906 unter der Firma „Kugellagerwerke Georg Schäfer & Co.“
auch die Fabrikation von Kugellagern auf, bevor er 1909 mit seinen Partnern die vormals fischersche Firma in eine Offene Handelsgesellschaft überführte. Dazu zwang ihn einerseits die keineswegs günstige Lage der ehemaligen Fischer AG beim Zeitpunkt der Übernahme. Andererseits entsprach die
OHG als Personengesellschaft der Überzeugung Schäfers von der persönlichen und unbeschränkten Haftung als Gegenpart der notwendigen Entscheidungsfreiheit des Unternehmers und seiner uneingeschränkten Verantwortung mit allen Rechten und Pflichten für das Wohlergehen der Firma und ihrer Beschäftigten. Die Marke „FAG“ der Fischer-Aktien-Gesellschaft wurde schon anno 1905 geboren. Dank Schäfers Energie überstand das Unternehmen auch den Brand der Betriebsstätte Spinnmühle im Jahre 1911. Während der ersten Jahre des Ersten Weltkrieges war Schäfer bereits Arbeitgeber von tausend Beschäftigten. 1919 übernahm der Seniorchef, der bereits zum Geheimen Kommerzienrat ernannt war, die alleinige Verantwortung für das Werk. Schäfer nahm dieses große Wagnis auf sich, nachdem alle Gesellschafter den Gesellschaftsvertrag gekündigt hatten. Gemeinsam mit seinem ersten Sohn lenkte er das Unternehmen durch so manche wirtschaftliche Krise. Besonders Georg Schäfer verstand es, das Werk immer mehr auszubauen und ihm eine gesicherte Grundlage zu geben. Die Firma wurde durch ihn zu einer Weltfirma entwickelt. Im Jahr 1919 trat sein ältester Sohn Georg also Junior in die Geschäftsleitung ein. Georg Schäfer senior war sich seiner sozialen Verantwortung bewusst. Er errichtete zum Wohl seiner Arbeiter die „Geheimrat-Georg-Gedächtnisstiftung“, die vielen Arbeiterveteranen einen sorgenfreien Lebensabend sicherte. Den gleichen sozialen Geist atmete sein notzeitgeprägtes Testament von 1922: „Die Kugelfabrik Fischer kann, soll und darf auch heute unter keinen anderen Gesichtspunkten in Betrieb gehalten werden, als dass sich die Fabrik freiwillig in die Reihen der deutschen Allgemeinheit stellt, um mit dieser nur für die Allgemeinheit zu sorgen, zu kämpfen und ihr zu dienen und diesen 4500 Köpfen der Arbeiterfamilien in dieser fürchterlichen Not das Leben zu erhalten.“ Am 13. Mai 1925 starb er nach einer schweren Operation. In zweiter Generation führte Georg Schäfer junior die Firma durch die Stürme der Weltwirtschaftskrise. Trotz verlockender Übernahmeangebote durch die SKF blieb die FAG Kugelfischer Georg Schäfer selbstständig. Durch erfolgreiche Exporttätigkeit gelang die wirtschaftliche Erholung, so dass nach 1932 die zwei führenden Kugellagerfirmen Deutschlands ihren Sitz in Schweinfurt hatten.

Kontakt
Stadt Schweinfurt
Markt 1
97421 Schweinfurt
Tel: +49 (9721)51-0
Fax: +49 (9721)51-266
E-Mail: buergerservice@schweinfurt.de

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