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Neujahrsempfang der Stadt Schweinfurt

Welche Antworten Städte wie Schweinfurt auf die zunehmende Urbanisierung, demografische Entwicklung und die globale Vernetzung geben müssen, stand im Mittelpunkt der Neujahrsrede von Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Beim Neujahrsempfang der Stadt Schweinfurt wurde zudem ein verdienter Lokalpolitiker für sein 40-jähriges Stadtratsengagement ausgezeichnet. (MIT BILDERGALERIE)

Neujahrsempfang 2019 (55)Der Oberbürgermeister sieht auch die Stadt Schweinfurt gefordert, auf die aktuellen Entwicklungen und den Zeitgeist zu reagieren. Die allgegenwärtige Vernetzung, der Zwang ständig online zu sein, werde von vielen Menschen nicht nur als Gewinn sondern zunehmend als Dauerbelastung empfunden, stellte er in seiner Neujahrsansprache am 13. Januar 2019 im Rathaus vor Vertretern von Politik, Behörden und Gesellschaft fest. Viele Menschen suchten deshalb Auswege daraus, speziell eine Entschleunigung. Weil bis 2030 sechs von zehn Menschen in Städten wohnen werden, ist Remelé überzeugt, „dass gerade die Kommunen auf dieses Lebensgefühl eine zeitgemäße und nachhaltige Antwort geben werden müssen, wenn sie als Wohn- und Lebensraum von ihren Bürgern akzeptiert werden wollen.“

Mit der Konversion der ehemaligen amerikanischen Liegenschaften bietet sich Neujahrsempfang 2019 (58)nach Ansicht des Stadtoberhauptes eine einzigartige Chance, diesem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen. Gerade entsteht das neue Stadtviertel Bellevue auf dem Gelände der ehemaligen Housing Area „Askren Manor“, ein grünes Wohnquartier mit 600 Wohneinheiten, die ab Herbst errichtet werden. Sollte das nicht reichen, könnten danach auch noch auf dem Kesslerfield hinter dem Stadion 170 Wohneinheiten geschaffen werden. Ebenfalls viel Potential attestiert Remelé dem zweiten Konversionsareal, den ehemaligen Ledward Kasernen. Hier investiert der Freistaat über 30 Millionen Euro in den Neubau der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule; im Juni fand die Grundsteinlegung für den i-Campus statt. Bereits beschlossene Sache sei, so der OB weiter, dass das Studentenwerk ein zweites Gebäude für ein Studentenwohnheim erwerben wird. Nach dem Auszug des Ankerzentrums für Asylbewerber Ende des ersten Halbjahres werde mit dem Bau der Carus-Allee begonnen, kündigte er an. In die noch freien Gebäude am Ehrenhof könnten wirtschaftsnahe Forschungszentren und innovative Start-up-Unternehmen einziehen.

Den bevorstehenden Bürgerentscheid rund um die Landesgartenschau 2026 sparte der Oberbürgermeister in seiner Rede nicht aus. Neujahrsempfang 2019 (56)Für die Entscheidung der beiden Ministerien, diese nach Schweinfurt zu vergeben, gab es großen Applaus der Gäste. Die Landesgartenschau könne „der Hebel sein, um Schweinfurt nachhaltig grüner und attraktiver zu machen, seine Lebensqualität zu steigern und gleichzeitig für unsere Kommune zu werben“, so Remelé. Dass dem Bürgerentscheid einer privaten Initiative für einen Stadtwald erstmals in der Stadtgeschichte vom Stadtrat ein Ratsbegehren (pro Bürgerpark) gegenübergestellt wird, ist seiner Meinung nach gerechtfertigt, da es nur so eine echte Alternative und Wahlmöglichkeit am 20. Januar gebe.

Weitere Themen sind 2019 das vom Stadtrat initiierte Radwegekonzept, das sinnvolle Anbindungen aufzeigen soll und auch einen Beitrag zur Entschleunigung leisten könne. Außerdem kündigte der OB an, dass bei einer Aufsichtsratssitzung der neue Stadtbus-Fahrplan der Stadtwerke Thema sein werde.

Neujahrsempfang 2019 (1)Auch die Kultur ist für ihn ein wichtiger Faktor, die Lebenszufriedenheit und urbane Lebensqualität in sogenannten „Slow Cities“ zu steigern. Mit den „Flaggschiffen“ Museum Georg Schäfer und Kunsthalle „spielen wir bereits in der ersten Liga dieses Landes“. Das geplante Kulturforum setzt seinen Worten zufolge einen weiteren Meilenstein mitten in der Innenstadt. Erfreut zeigte sich Remelé auch darüber, dass das Festival Nachsommer mit dem neuen Partner ZF gesichert sei. Er bedankte sich nochmals ausdrücklich bei SKF für die langjährige Zusammenarbeit.

In seiner Neujahrsrede blickte er außerdem auf die zunehmende Digitalisierung und Robotik und deren Auswirkungen. „Sie werden unaufhaltsam unser Leben weiter beeinflussen und essentiell verändern“, sagte er. Man solle sich aber auch nicht Bange machen lassen. Sie beide nutzbringend und sinnstiftend einzusetzen, sei das Gebot der Stunde. Auch wenn einerseits Arbeitsplätze überflüssig würden, so Neujahrsempfang 2019 (68)werden wieder neue Betätigungsfelder, wie zum Beispiel in der Informatik und im Maschinenbau, entstehen. Erfreut habe er festgestellt, dass alle Großunternehmen in Schweinfurt verstärkt in Forschung und Entwicklung investierten und die Bereitschaft wachse, noch enger mit der örtlichen Hochschule zu kooperieren. Die Stadt Schweinfurt, so OB Sebastian Remelé, müsse immer ein Ort der Forschung und Entwicklung, aber auch der industriellen Fertigung sein und bleiben.

Alarmierend nannte er die um sich greifende Europamüdigkeit und auch den ausweitenden Vertrauensverlust von Bürgern gegenüber Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien. Schweinfurt wird im Jahr 2019 mit dem finnischen Seinäjoki 40 Jahre und mit dem französischen Châteaudun 55 Jahre Städtepartnerschaft begehen und damit „unser Bekenntnis zu einem geeinten Europa ablegen“. Als Ausrichter des bayerischen Landesturnfestes Anfang Juni werde man sich zusätzlich als weltoffene Stadt präsentieren, schloss der OB seine Rede, die mit großem Beifall aufgenommen wurde.

Neujahrsempfang 2019 (60)Im Anschluss an die Neujahrsrede verlieh Oberbürgermeister Remelé die Stadtmedaille in Gold an Dr. Herbert Wiener. 40 Jahre gehörte der Sozialdemokrat dem Schweinfurter Stadtrat ununterbrochen an – vom 5. März 1978 bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden am 30. Juni 2018. Remelé lobte den Geehrten dafür, dass er mit Herzblut die Interessen der Stadt, seines Stadtteils und der Partei vertreten habe. Besonders habe er sich für den Umweltschutz und die Abschaltung des Kernkraftwerks in Grafenrheinfeld eingesetzt. Der mehrfach ausgezeichnete Dr. Wiener bekleidete auch zahlreiche Funktionen innerhalb der SPD, mehrere Jahre war er zudem Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Er nannte die Auszeichnung eine Ehre und dankte ausdrücklich seiner Frau und Familie. Rückblickend blieben für ihn der Bau des Gemeinschaftskraftwerkes GKS, der große Zusammenhalt in der Krise 1992 und der Abzug der US-Army besonders in Erinnerung.
(Text und Fotos: © Pressebüro Stefan Pfister)

Rede Oberbürgermeister Neujahrsempfang 2019, 296 KB

 

Bildergalerie vom Neujahrsempfang der Stadt Schweinfurt am 13.01.2019
(alle Fotos
© Stefan Pfister)

 

 

 

 

 

 

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