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Stadtmedaille in Silber für Klaus Hofmann, Edgar Kolb und Edgar Lösch

Bei einer kleinen Feierstunde hat Oberbürgermeister Sebastian Remelé am Freitag, 27. September, die Herren Klaus Hofmann, Edgar Kolb und Edgar Lösch für ihr langjähriges verdienstvolles Wirken um die Stadt Schweinfurt und ihre Bürger mit der Stadtmedaille in Silber geehrt.

"Damit Vergangenheit im Bewusstsein bleibt, bedarf es engagierter und rühriger Menschen, die forschen, erhalten und erinnern – Menschen, wie Sie es sind." So begann Oberbürgermeister Sebastian Remelé seine Laudatio auf die Medaillenträger. Das Wirken aller drei Herren konzentrierte und konzentriert sich auf eben dieses Ziel, Vergangenheit im Bewusstsein des Menschen gestaltend weiterleben zu lassen:

Klaus Hofmann übernahm bereits vor vielen Jahren als Sprecher der „Initiative gegen das Vergessen“ die Verantwortung, immer wieder neu auf die Geschehnisse während der Schreckensjahre des nationalsozialistischen Regimes hinzuweisen. Mit regelmäßigen Veranstaltungen und Stadtrundgängen fördert er die Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema. Um das Bewusstsein insbesondere für die über 10.000 Zwangsarbeiter der Nazidiktatur in Schweinfurt in den Jahren 1942-1945 wach zu halten, trug Hofmann in mühevoller und bemerkenswerter Recherchearbeit Dokumente, Pläne und Fotografien zusammen und befragte viele der noch lebenden Zeitzeugen.

Nicht zuletzt das für die Zwangsarbeiter auf dem früheren Lagergelände „Mittlere Weiden“ im Stadtteil Oberndorf errichtete Denkmal ist ihm zu verdanken. Der ehemalige Lagerweg ist mit sieben Schautafeln ausgeschildert, die die Ereignisse von vor 70 Jahren in Wort und Bild rekapitulieren. Er führt zu drei noch jungen Linden mitten auf den Oberndorfer Wiesen neben dem Main – dort, wo sich damals das Barackenlager „Mittlere Weiden“ befand. Hier hat der niederländische im Steigerwald lebende Künstler Herman de Vries den Erinnerungsort gestaltet: eine halbrunde Steinbank mit dem in Artikel 1 des Grundgesetzes verankerten, wichtigsten aller Grundrechte, als Aufschrift in Gold: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Gerade den Menschen hat Klaus Hofmann stets in den Mittelpunkt seiner Nachforschungsarbeit, seiner lebendigen Diskussionen mit jüngeren Schweinfurtern, seiner Veröffentlichungen und seiner Versöhnungsarbeit mit Opfern gestellt.

Stadtmedaille Hofmann, Kolb, Lösch

Edgar Kolb engagiert sich seit Jahrzehnten, das heißt noch als Mitarbeiter im Staatlichen Hochbauamt, als freiwilliger Helfer bei vor- und frühgeschichtlichen Ausgrabungen ehrenamtlich. So half er zum Beispiel mit, bei der Erschließung der Eselshöhe vorbereitende Grabungen durchzuführen. Im ganzen Stadtgebiet und darüber hinaus spürte er Exponate zur Technikgeschichte auf und half bei deren Bergung. Seine Sammlungen stellte er regelmäßig und uneigennützig für Ausstellungen und Publikationen zur Verfügung.

Seit seinem Eintritt in den Ruhestand vor mehr als zehn Jahren schließlich stellt Edgar Kolb seine gesamte Freizeit ehrenamtlich in den Dienst der jüngeren Kulturgeschichte der Stadt Schweinfurt. Im sehr aktiven Arbeitskreis Handwerks- und Industriegeschichte e. V. widmet er sich besonders der Bewahrung des industriegeschichtlichen Erbes der Stadt.

Die Ausstellungsreihe „Made in Schweinfurt“ brachte mit seiner Unterstützung und seinen Sachbeiträgen unter anderem Präsentationen heraus, wie zum Beispiel: „Das Rad muss einen Motor haben - die Geschichte des Sachs-Motors“, „Reklame für Kugellager und Co“ und die „Geschichte der Schweinfurter Gaststätten im 19. und frühen 20. Jahrhundert“. So wurde Kolbs ehrenamtliche Arbeit im Laufe der Jahre unentbehrlich für die Präsentation der Geschichte Schweinfurts, seiner Industrie und seines Handwerks.

Edgar Lösch setzte sich als ehemaliger Leiter des Bauverwaltungsamtes fast drei Jahrzehnte intensiv für die denkmalpflegerischen Belange der in weiten Teilen kriegszerstörten Stadt ein. Sein großes Verdienst liegt in der Sanierung der Altstadt und deren Dokumentation in einer umfangreichen Publikation. Schon während seiner Dienstzeit hatte er angefangen, Bücher zu schreiben, die, so Oberbürgermeister Remelé,  "alle zum Pflichtenkatalog Schweinfurter Schüler zählen sollten". Durch seine publizistische Tätigkeit zur Kulturgeschichte von Schweinfurt erlangte Lösch großes Ansehen und stieß stets auf ein breites Interesse nicht nur der Schweinfurter Bevölkerung.

Zum Gelingen der Ausstellungen der Reihe „Made in Schweinfurt“ im Konferenzzentrum trug er durch kompetenten fachlichen Rat maßgeblich bei. Als Beispiel sei die Ausstellung „Geschichte der alten Gasthäuser in Schweinfurt“ (2010) genannt, für die er in mehrjähriger akribischer Arbeit und mittels einer sach- und kenntnisreichen Auswahl ein Nachschlagewerk entstehen ließ. In unzähligen historischen Dokumenten des Stadtarchivs und in privaten Sammlungen forschte Lösch nach Informationen und schuf durch die Publikation einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte Schweinfurts.

 

(Foto: Hannes Helferich)

Kontakt
Stadt Schweinfurt
Markt 1
97421 Schweinfurt
Tel: +49 (9721)51-0
Fax: +49 (9721)51-266
E-Mail: buergerservice@schweinfurt.de

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