Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Das Zentrum des fairen Handels liegt in Franken! Mein herzlicher Glückwunsch gilt allen Gewinnern, insbesondere Fürth, der neuen Hauptstadt des Fairen Handels! 118 Städte, Landkreise und Gemeinden haben sich beworben, so viele wie noch nie! Sie alle gehen voran, nachhaltige öffentliche Beschaffung und fairen Handel spürbar voranzubringen. Das ist großartig! Mein besonderer Dank geht an alle Menschen in der Zivilgesellschaft, der Kommunalpolitik, den Kirchen, Schulen und Verwaltungen, die sich tagtäglich für eine gerechte Globalisierung einsetzen.“ „Nachhaltige Beschaffung muss in allen Kommunen und staatlichen Betrieben Standard werden“, so Schirmherr Gerd Müller weiter. „Das Beschaffungsvolumen von Bund, Ländern und Kommunen ist enorm: 500 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist ein gewaltiger Hebel, den wir nutzen müssen für nachhaltige Lieferketten. Der Bund erfüllt hier seine selbst gesetzten Ziele nicht. Das muss sich ändern. Deswegen müssen Bund, Länder und Kommunen jetzt Ernst machen und bis 2030 eine 100% nachhaltige Beschaffungsquote erreichen. Ein jährlicher Fortschrittbericht und ein Nachhaltigkeitsbeauftragter bei Bund, Länder und Kommunen sollte die Umsetzung begleiten.“ 

Die Preisverleihung fand am 23. September 2021, 18 Uhr bei der bisherigen Titelträgerin Neumarkt in der Oberpfalz statt. Parallel wurde die Veranstaltung auf YouTube übertragen.

Die Sieger und ihre Preisgelder 
1. Platz: Fürth (60.000 Euro) 
2. Platz: Köln (50.000 Euro) 
3. Platz: Landkreis Fürth (40.000 Euro) 
4. Platz: Berlin (30.000 Euro) 
5. Platz: Bad Bentheim (20.000 Euro) 
Weitere Sonderpreise mit je 10.000 Euro dotiert gingen an Saarbrücken, Solingen, Freiberg, Schweinfurt und gemeinsam an Leipzig und Markkleeberg. 
 
"Die Bewerbungen überzeugten 2021 nicht nur durch Masse, sondern auch durch Inhalte: Trotz der Corona-Pandemie fanden Kommunen und Zivilgesellschaft Mittel und Wege, um auf fairen Handel hinzuweisen und faire Beschaffung zu fördern. Damit zeigten sie Solidarität mit den vielen Produzentinnen und Produzenten im Globalen Süden", so Richard Klasen von Engagement Global. "Ebenfalls erfreulich ist, dass erstmals Kommunen aus allen 16 Bundesländern teilgenommen haben. Die erstmalige Zulassung von Landkreisen war die richtige Entscheidung: Vorzeige-Landkreise wie Fürth beweisen, dass auch immer mehr Landkreise für faire Handelsbeziehungen einstehen." 
 
Aus der Laudatio von Miriam Elsaeßer (Deutscher Landkreistag):
„Schweinfurt im schönen Unterfranken hat rund 53.000 Einwohner. Die Schüler/innen und Lehrer/innen von vier Schweinfurter Fairtrade-Schulen setzten sich ein ehrgeiziges Ziel: 5000 Menschen oder mehr wollten sie für den fairen Handel begeistern. Dazu wurde das Thema Fairer Handel zunächst im Unterricht ausführlich behandelt. Dann gab es einen Malwettbewerb, um den Gedanken des Fairen Handels sinnbildlich zu gestalten.  Die fünf Siegerbilder fanden ihren Weg auf die Verpackung der Schweinfurter Fairtrade-Stadtschokolade und wurden verkauft: Insgesamt 12.000 Tafeln Schokolade gingen über die Ladentheke. Dazu verkosteten die Schülerinnen und Schüler unter anderem die Schokolade in einem Einkaufsmarkt und informierten die Bürger so über den fairen Handel. Die Schokolade war nach vier Wochen ausverkauft. Die Mission „5000“ wurde also mehr als erreicht und der Faire Handel ist nun den meisten Schweinfurter/innen ein Begriff. Mit dem eingenommenen Geld wurde übrigens die Pflanzung von 2.400 Bäumen finanziert. Für so viel Reichweite und Selbstlosigkeit vergab die Jury gerne einen Sonderpreis an Schweinfurt: herzlichen Glückwunsch!“  

Text: Richard Klasen, Engagement Global
Bilder: Renate Schuler, Stadt Schweinfurt