Der Freistaat hat insgesamt 34 Computertomografen für bayerische Kliniken beschafft. Eines davon hat das Leopoldina-Krankenhaus als COVID-Schwerpunktkrankenhaus in der Region Main-Rhön erhalten. Das CT wird ausschließlich für COVID-19-Patienten genutzt und leistet den Ärzten wertvolle Hilfe: „Mit den hochauflösenden Aufnahmen der Lunge kann die Viruserkrankung wesentlich schneller festgestellt werden und ermöglicht eine sichere Diagnose“, erklärte Melanie Huml beim Besuch in Schweinfurt.
Es ist eine Maßnahme, mit der die bayerischen Krankenhäuser trotz aktuell sinkender Infektionszahlen besser ausgestattet werden. Nach Angaben der Gesundheitsministerin hat die Staatsregierung zusätzlich 1.800 Beatmungsgeräte bestellt und wird 1.000 weitere solcher Geräte, die von Kliniken gekauft wurden, bezahlen.
Das nunmehr dritte CT im Haus erleichtert dem Leopoldina-Krankenhaus die Rückkehr zum regulären Betrieb am 2. Juni. „Die individuelle Trennung von „normalen“ Patienten und Isolationspatienten wird dadurch sehr viel einfacher“, sagte der zuständige Chefarzt der Radiologie und Neuroradiologie, PD Dr. Dominik Morhard. Durch das zusätzliche Gerät, das in einem eigens dafür eingerichteten Raum am Ende der Abteilung fest installiert wurde, können COVID-19-Patienten separat von anderen Notfallpatienten diagnostiziert werden.
Der Computertomograf ist eine Leihgabe des Landes Bayern. Jedoch ist es nach Auskunft von Melanie Huml vorstellbar, dass das Gerät auch nach der Corona-Pandemie am Leopoldina-Krankenhaus genutzt werden könnte. Der zurzeit für das Gesundheitsministerium tätige Innenstaatssekretär Gerhard Eck freute sich über die Unterstützung der Kliniken, warnte aber zugleich: „Auch wenn sich das Infektionsgeschehen derzeit günstig entwickelt, dürfen wir nicht vergessen: Das Virus ist noch immer da und weiterhin erkranken Menschen daran – zum Teil sehr schwer. Daher müssen wir weiter wachsam sein und die notwendigen Vorkehrungen treffen. Die Beschaffung von ‚COVID-CTs‘ war daher eine wichtige strategische Entscheidung.“
Im Namen des Leopoldina-Krankenhauses bedankten sich Geschäftsführer Jürgen Winter und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé als Aufsichtsratsvorsitzender des städtischen Tochterunternehmens für die großzügige Unterstützung durch den Freistaat. Viele richtige Entscheidungen seien in München getroffen worden, sagte Winter in Richtung der Ministerin. Gleichwohl gebe es noch Verbesserungspotential bei den Schutzausrüstungen für das Klinikpersonal sowie bei der Finanzierung der bayerischen Krankenhäuser.
OB Remelé stellte zufrieden fest, dass die Region „sehr sehr gut durch die Krise gekommen ist, bis auf den schlimmen Fall in einem Schweinfurter Pflegeheim“. Sein besonderer Dank galt ausdrücklich den Ärzten und Pflegern im Leopoldina-Krankenhaus. „Es ist wohltuend festzustellen, wie hier gearbeitet wird. Bitte führen Sie uns weiterhin so gut durch die Krise.“
Im Rahmen des Ministerin-Besuchs am 29. Mai 2020 informierte die Klinikleitung darüber, dass das Leopoldina-Krankenhaus am Dienstag, 2. Juni, in den Normalbetrieb zurückkehrt. Nach dem Pfingstwochenende werden wieder in bis zu elf OP-Säle alle operativen Eingriffe durchgeführt. Auch die nicht-operativen Disziplinen bieten dann ihre diagnostischen und therapeutischen Fähigkeiten in vollem Umfang an. Darüber hinaus werden ambulante und tagesstationäre Patienten im Krankenhaus und im Medizinischen Versorgungszentrum MVZ Leopoldina in der Robert-Koch-Straße vollständig versorgt.
„Das Leopoldina-Krankenhaus kehrt zum Normalbetrieb zurück, gewährleistet aber gleichzeitig die Freihaltekapazitäten für COVID Patienten im allgemeinstationären und intensivmedizinischen Bereich“, erklärte PD Dr. Hans-Ulrich Völker. Die Wiederaufnahme des regulären Betriebs geht laut Prof. Dr. med. Hauke Rensing, Hygienebeauftragter der Klinik, mit der Etablierung zusätzlicher, umfangreicher Hygiene- und Präventivmaßnahmen zum Schutz der Patienten und des Personals einher. So gibt es zum Beispiel Screening Checklisten. Zudem werden alle elektiven Patienten vor der Aufnahme getestet. Das Testergebnis liegt in der Regel nach zwölf Stunden vor. Bis zu ihrem Eingriff müssen sich Patienten in häusliche Quarantäne begeben.
(Text und Fotos ©: Pressebüro Stefan Pfister / Schweinfurt)
Bildbeschreibung Gruppenbild am CT-Gerät (oben):
Übergabe eines Computertomografen zur Diagnostik von COVID 19-Patienten am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt: (im Bild, von links) Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Chefarzt der Radiologie und Neuroradiologie, PD Dr. Dominik Morhard, sowie Staatssekretär Gerhard Eck und Gesundheitsministerin Melanie Huml. Foto © Stefan Pfister