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Schweinfurt hat den Main zurückgewonnen

Für Oberbürgermeister Sebastian Remelé war die Einweihung der neu gestalteten  Mainlände ein historischer Moment. Nach fast 150 Jahren der Trennung von Stadt und Fluss durch die Bahnlinie habe „Schweinfurt den Main zurückgewonnen“.

Mainlände Neugestaltung 2010 (5)Bislang war die Mainlände entlang des Unteren Marienbachs wenig attraktiv – vor allem wegen ihrer abgetrennten Lage von der Innenstadt durch die seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Bahngleise. Mit dem ersten, jetzt abgeschlossenen Bauabschnitt hat die Stadt Schweinfurt einen direkten Zugang zum Fluss erhalten. Auf diesem Weg können die Radfahrer des Mainradwegs die Innenstadt ab sofort bequem und zügig erreichen, umgekehrt sind die Fußgänger schnell am Mainufer.

Umgesetzt wurde das Vorhaben mittels zweier neuer Zugänge zur Mainlände:Mainlände Neugestaltung 2010 (10) An der Harmoniekreuzung wurde, nach den Plänen des Aachener Büros HJP Planer (Peter Jahnen) und des Berliner  Landschaftsarchitekturbüros Lützow  (Jan Wehberg und Cornelia Müller) eine Treppenanlage geschaffen; und an der Stadtmauer führt nun eine Unterführung mit Radweg erstmals direkt zum Mainufer bzw. vom Fluss in die City. Die beiden Büros hatten mit ihren Entwürfen im Jahr 2007 den städtebaulichen Ideenwettbewerb gewonnen.

Mit dieser Baumaßnahme ist die innerstädtische Grünverbindung vom Obertor zum Main entlang der mittelalterlichen Stadtbefestigung nahezu fertiggestellt. Anlässlich des Festaktes am 1. Oktober dankteMainlände Neugestaltung 2010 (7) Oberbürgermeister Sebastian Remelé allen am Projekt Beteiligten für diesen „historischen Brückenschlag“ zum Main. Er erinnerte in seiner Ansprache an die zehn vorangegangenen Einzelmaßnahmen bis zur Fertigstellung dieses ersten von insgesamt vier Bauabschnitten an der Mainlände. Es sei, so der Oberbürgermeister, auch der bislang technisch schwierigste Teil gewesen, bedingt durch die Unterquerung der Bahnschienen.

Die neue Wegverbindung führt von der Skateranlage an der Stadtmauer unter der Paul-Rummert-Ring-Brücke hindurch zur Alten Bahnhofstraße sowie unter der Bahnlinie hindurch zum Mainufer. Zusätzlich ist am Unteren Marienbach eine Gabionenmauer entlang der Bahn entstanden. Mainlände Neugestaltung 2010 (9)Davor wurde im Bereich des früheren Apothekergärtchens eine weitere, niedrigere Mauer mit Sitzgelegenheiten errichtet. OB Sebastian Remelé lobte diesbezüglich die nun hohe Aufenthaltsqualität des Areals.

Beginn der Arbeiten für die Grünverbindungsmaßnahme vom Obertor zum Main war im Jahr 1987. Zunächst wurde das Areal rund um den Philosophengang neugestaltet (Fertigstellung 1988), danach die Grünanlage am Oberen Wall (2202), am Obertor (2003), am Weißen Turm (2004) und die Platanenallee am Mühltor (2006). Das größte Projekt war die Sanierung der historischen Stadtmauer mit ihren beiden Walltürmen und dem Wallgraben am Unteren Wall (2007), wofür die Stadt Schweinfurt einen von zwei Förderpreise des Bezirks Unterfranken zur Erhaltung Mainlände Neugestaltung 2010 (2)historischer Bausubstanz verliehen bekam. Zum Abschluss folgten noch die Beleuchtung der Schanzenmauer am Philosophengang (2008), der sanierte Jägersturm (2009) sowie die Neugestaltung des Kinocenter-Umfeldes (2009).

Nach Angaben des Oberbürgermeisters beliefen sich die Gesamtkosten hierfür auf etwa 10,4 Millionen Euro. Die Mainlände liege mit zusätzlich etwa zwei Millionen Euro im kalkulierten Kostenrahmen, konstatierte Sebastian Remelé. Er wies, ebenso wie auch Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, ausdrücklich auf die in dieser Zeit reichlich nach Schweinfurt geflossenen Finanzhilfen hin. Insgesamt waren es 6,4 Mio. Euro aus Städtebauförderungsprogrammen, unter anderem des Bundes und der Europäischen Union. Der Dank Remelés galt Mainlände Neugestaltung 2010 (6)daher vor allem den Zuschussgebern. Dr. Beinhofer lobte indes das neue Stadtbild, das Schweinfurt erhalten habe. Die Fördermittel seien sehr gut angelegtes Geld gewesen und zielführend in Schweinfurt eingesetzt worden.

Bis zum Jahr 2013 sollen drei weitere Bauabschnitte an der Mainlände realisiert sein. Dann, rechtzeitig zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung „Lebensader Main“ in Schweinfurt, wird am Mainufer ein Stadtbalkon mit einer Uferterrasse vor dem Jugendgästehaus entstanden sein. Zudem soll bis dahin das Gebäude Am Unteren Marienbach 14 abgerissen werden und die darunter befindlichen Reste der mittelalterlichen Mainbastion freigelegt sein. 

Mainlände Neugestaltung 2010 (8)Im Anschluss an den offiziellen Festakt durften sich alle Interessierten bei einem Bürgerfest einen ersten Eindruck von der neugestalteten Mainlände machen und über die Baumaßnahme ausführlich informieren. Zudem sorgten Mad Bob und Band für musikalische Unterhaltung. Das Afz bot den Gästen des Festes kulinarische Schmankerl wie Backfischbrötchen, Paella und verschiedene Getränke an. Eine kleine Cocktailbar komplettiert das neue „Strandgefühl“ in der Stadt Schweinfurt.

(Text und Fotos: Stefan Pfister)
 

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