Die Freude der Projektpartner war deutlich hörbar, als der erste Spatenstich am 18. Oktober 2022 auf dem Grundstück in der Gartenstraße gesetzt wurde. „Wir sind unglaublich froh und maßlos erleichtert, heute hier stehen zu können“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé in seinem Grußwort auf der Baustelle. Auf dem Grundstück wird bis September 2024 ein Neubau für die fünfgruppige Kindertagesstätte der Kirchengemeinde St. Salvator mit insgesamt 99 Betreuungsplätzen (24 Krippenplätze und 75 Kindergartenplätze) entstehen.
OB Remelé und der evangelisch-lutherische Dekan Oliver Bruckmann bedankten sich für das Zustandekommen des Gemeinschaftsprojekts. In ihren Ansprachen erinnerten sie auch daran, welch „ausgesprochen schwieriges Unterfangen“ (Remelé) es gewesen sei, die neue Kita auf den Weg zu bringen. Bis 2015 reichen die Anfänge zurück. Damals, so Bruckmann, habe es erste Überlegungen gegeben, die bestehende Kindertagesstätte der Kirchengemeinde St. Salvator im nahegelegenen Zürch zu erweitern, was wegen der dortigen engen Bebauung gescheitert sei.
Das Projekt sollte sich als „sehr ambitioniert und komplex“ erweisen. Weil seit Jahren der Betreuungsbedarf steige, suchten die Evangelische Kirchengemeinde in Schweinfurt und die Stadt Schweinfurt nach einer gemeinsamen Lösung. Dabei mussten viele Herausforderungen gemeistert werden, zum Beispiel ein Grundstück in der Innenstadt zu finden. Nach langer Suche wurde man schließlich im Villenviertel unterhalb des Kiliansbergs fündig. Die Stadt erwarb die Fläche, auf der noch ein Wohnhaus stand, das zwischenzeitlich abgerissen wurde. Mit der Nachbarschaft führte die Stadtverwaltung im Vorfeld ausführliche Gespräche; glücklicherweise sei die Akzeptanz für die Kita groß, berichtete Remelé.
Nicht einfach war die Finanzierung des Neubaus aufgrund der nicht unerheblichen Kosten. Diese belaufen sich auf 6,7 Millionen Euro, was nach Ansicht des Oberbürgermeisters ein riesiger Kraftakt für die Gesamtkirchengemeinde geworden wäre. Die Einigung, die der städtische Hauptausschuss schließlich im November 2020 genehmigte, sieht vor, dass die Stadt Schweinfurt einen Großteil der Baukosten übernimmt. Zugleich fördert der Freistaat Bayern den Neubau mit nicht unerheblichen finanziellen Mitteln.
Als Bauherr tritt die Evangelisch-Lutherische Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt auf. Betreiber der Kita wird die Kirchengemeinde St. Salvator. Nach alledem wollte Bruckmann nicht von einem Wunder sprechen. „Aber ein Segen ist es doch, dass wir heute den Spatenstich setzen können.“ Hinsichtlich der Gesamtkosten rechnete der Dekan Bruckmann exemplarisch vor, „was der Stadt und uns die Betreuung der Kinder wert ist“. In 25 Jahren würden hochgerechnet etwa 550 Kinder in der neuen Einrichtung betreut. Pro Kind seien es dann rund 12.200 Euro.
Als weiteren Partner ins Kita-Boot geholt haben die Stadt Schweinfurt und evangelische Kirche das benachbarte Leopoldina-Krankenhaus. Zehn der insgesamt 99 Betreuungsplätze werden für Mitarbeiter-Kinder reserviert sein. „Das dient auch der Attraktivität des Krankenhauses als Arbeitgeber“, sagte der Oberbürgermeister.
Die vorbereitenden Arbeiten auf dem Hanggrundstück in der Gartenstraße haben bereits vor einiger Zeit begonnen. Den Auftrag für die Rohbauarbeiten erhielt das örtliche Unternehmen Siebenson. Das Gebäude ist klimaschonend geplant: Das Dach wird begrünt und eine Photovoltaikanlage erhalten. Außerdem sind E-Ladesäulen auf dem Grundstück vorgesehen. Der alte Baumbestand auf dem Grundstück bleibt erhalten. Das Gebäude soll im Herbst 2024 fertiggestellt sein, rechtzeitig zum dann neu beginnenden Kindergartenjahr.
Christian Geldner vom beauftragten Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann informierte beim Spatenstich zum Raumkonzept des dreigeschossigen Baus: Verwaltung und Krippe kommen ins Erdgeschoss, die Kindergartengruppen und der zentrale Speiseraum werden im ersten Obergeschoss beheimatet sein sowie zusätzlich im zweiten Obergeschoss ein Mehrzweckraum und Intensivräume für sportliche Betätigung. Der Kita Gartenstraße steht außerdem ein Gartenbereich auf dem seiner Meinung nach „sehr schönen Grundstück“ zur Verfügung. „Es wird ein Bau sein, der Kindern einen Ort gibt, an dem sie sich wohlfühlen.“
(Text und Fotos: Stefan Pfister / Pressebüro Pfister, Schweinfurt)
Bildbeschreibungen Gruppenbilder Spatenstich:
Foto oben:
Den ersten Spatenstich für die neue Kindertagesstätte auf dem Grundstück in der Gartenstraße haben mit sehr viel Elan und Freude gesetzt: (von links nach rechts) Nina Rudolph und Christian Geldner vom Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann, Oliver Bruckmann, Dekan des Evang.-Luth. Dekanats Schweinfurt, Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Sebastian Güldner, kaufmännischer Leiter Leopoldina-Krankenhaus, Vera Schleyer, Geschäftsführerin der Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt, und Christa Weinzierl, Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde St. Salvator. Foto © Stefan Pfister
Foto unten:
Auch Vertreter der beteiligten Büros, Firmen und Institutionen nahmen den Spaten in die Hand und freuen sich über den offiziellen Baubeginn: (von links nach rechts) Nina Rudolph und Christian Geldner (beide Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann), Thomas Siebenson (Baufirma Siebenson), Johannes Schröder (Ev.-Luth. Kirchengemeindeamt Bauabteilung), Robert Hümpfner (Baufirma Siebenson), sowie Lukas Zorychta und Stephan Knop (beide Ingenieurbüro Joachim). Foto © Stefan Pfister