Heinz Altschäffel gilt als eine Kunstinstitution in der Region - und zählt eine große Fan-Gemeinde. Unübersehbar ist dies bei der Eröffnung seiner neuen Ausstellung in der Kunsthalle: Weit über hundert Gäste drängen sich in den Raum der Galerie², der die Schar gar nicht aufnehmen kann. Und so müssen nicht wenige die Begrüßung und einführenden Worte über Lautsprecher in den angrenzenden Gängen mit verfolgen. Die Vorfreude - auch das wird an diesem Abend offensichtlich - ist bei Vielen groß. Die ersten Eindrücke der Gemälde, die an den Wänden zwischen Menschentrauben hindurch auszumachen sind, scheinen vielversprechend. Altschäffels jüngste Werke, die in der Galerie² sowie eine Etage höher im Salong des Kunstvereins bis zum 1. März 2015 gezeigt werden, künden von neuen Einflüssen.
Während der Künstler früher eher monochrome Erdtöne favorisierte, offenbart sich seine heutige Bildwelt in neuer Form. Andrea Brandl von den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt, die als Kuratorin die Ausstellung begleitet hat, erklärt die Veränderung in ihrer Rede wie folgt: „Seit 2012 hat er in seinen informellen Farbräumen weichere Töne angeschlagen, die er zu ungewöhnlich intensiver Leuchtkraft und exquisiten haptischen Qualitäten steigert.“ So gestalte er seine Werke neuerdings in strahlenden kräftigen Farben und zumeist intensiven Kontrasten wie beispielsweise ein Sonnenblumengelb, das er mit einem Lilablau absetzt.
Bildnis und Natur bleiben die vorherrschenden Themen in seiner Malerei. Zeitlebens setzt sich Altschäffel bereits mit dem menschlichen Körper und der Landschaft auseinander. Längst sind sie jedoch eins geworden. Seine Figuren, so Andrea Brandl weiter, muteten wie Gäste einer Zwischenwelt an, seine Landschaften erwiesen sich als visionäre Lichträume und seien kein Abbild dieser Welt. Auch der Titel der Ausstellung, „Natur und Bild“, spielt laut der Kuratorin auf diesen wechselseitigen Dialog an. „Natur ist eben viel mehr, als die uns umgebende Landschaft oder die sichtbare Welt, die der Mensch gestaltet hat. Ebenso kann das Bildnis eines Menschen auch als Sinnbild seiner seelischen Zustände verstanden werden“, erklärt sie dem Publikum.
Die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt verwahren einen umfangreichen Bestand von 45 Arbeiten des Künstlers. Dieses Konvolut stellt einen repräsentativen Querschnitt seines Schaffens seit der Akademiezeit in München und Nürnberg bis heute dar und setzt sich aus Ölgemälden, Aquarellen, Siebdrucken, Lithografien, Zeichnungen und Materialcollagen zusammen. Im Rahmen der Ausstellung „Natur und Bild“ sind aktuelle Gemälde in größeren Formaten in der in der Galerie2 und überwiegend Grafiken im Salong des Kunstvereins zu sehen. Die Kunsthalle setzt damit eine Reihe bedeutender monografischer Ausstellungen fort, die Altschäffels bisheriges Oeuvre begleiten.
Dr. Joachim Haas vom Kunstverein Schweinfurt, der die Gäste und darunter „viele Fans“ eingangs der Ausstellungseröffnung am 31. Oktober 2014 begrüßt hatte, sagte, die neuen Werke verdeutlichten, dass Altschäffel entweder jünger oder reifer und frischer geworden sei. Haas erinnerte auch daran, dass alle Bilder keinen Titel trügen. Neben reichem Lob für die jüngsten Exponate richtete er außerdem Dankesworte an die Kuratorin und Beteiligten der Ausstellung sowie an den Bezirk Unterfranken für dessen großzügige Unterstützung.
(Text (c): Pressebüro Stefan Pfister - Fotos (c) Stefan Pfister)
Heinz Altschäffel
Natur und Bild
Neue Arbeiten
31.10.2014 - 1.3.2015
Kunsthalle Schweinfurt Galerie²
Salong des Kunstvereins Schweinfurt
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Kunsthalle
Schweinfurt
Rüfferstraße 4
97421 Schweinfurt
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Mo Ruhetag (außer
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Jeder 1. Donnerstag im Monat: Eintritt frei!
Weitere Informationen:
www.kunstverein-schweinfurt.de
www.kunsthalle-schweinfurt.de