Nach dem großen Erfolg der Premierenausstellung im Eröffnungsjahr der Kunsthalle (2009) mit knapp 10.000 Besuchern hat sich auch diesmal wieder eine Vielzahl an Künstlern für die Teilnahme beworben. Fast 150 wollten mitmachen, schließlich wurden 21 Künstlerinnen und Künstler in einem Mix aus Einladung und Selbstbewerbung ausgewählt. Zu sehen ist vornehmlich „junge Kunst“ von fränkischen Künstlern oder mit einem Bezug zu Franken, in einer ganz besonderen Vielfalt. Künstlerische Schwerpunkte der ausgestellten Werke bilden Fotografien und Videos, Zeichnungen, Installationen, Skulpturen und Malereien, Konzept- und Objektkunst sowie Computergrafiken. Durch den dreijährigen Turnus der Triennale Schweinfurt bietet sich die Möglichkeit, in überschaubaren Zeiträumen nach und nach die ganze Breite des Angebots widerzuspiegeln und gleichzeitig aktuelle Tendenzen abzubilden.
Neu in diesem Jahr ist die Auswahl der Teilnehmer durch einen einzelnen Kurator. „Kunst liegt im Auge des Betrachters. Nichts ist so subjektiv wie die Kunst“, erklärt der Leiter des Kulturamtes der Stadt Schweinfurt, Dr. Erich Schneider; und deshalb werde man künftig alle drei Jahre die Subjektivität zum Auswahlkriterium erheben. Zusammengestellt wurde die aktuelle Triennale von Kurator Hans-Peter Miksch (Fürth) unter dem Motto „anders:wo“. Es ist eine Anspielung auf die Sehnsucht nach einem physischen, psychischen und politischen Anderswo, die eine Triebfeder künstlerischen Schaffens ist. Auch wenn ein Ort für die Kunst nicht unwichtig ist, so geht es hier vielmehr „um ein geistiges Anderswo“: also um den geistigen Ort eines Kunstwerkes und damit „um ein Konstruieren von Nicht-Orten“, die eine neue Identität hervorbringt, wie es der Kurator in seinen Ausführungen anlässlich der Eröffnung der Ausstellung am 5. Juli 2012 formulierte.
Zu sehen sind die Kunstwerke der 2. Triennale Schweinfurt auch in der großen Halle, dazu auf der Empore, im Foyer und im Innenhof. Dies ist ebenfalls das Resultat der erfolgreichen Premiere: Damals wurde die Triennale nur im Untergeschoss präsentiert. Zusätzlich gibt es diesmal keine Altersbeschränkung der Künstler. Die einzigen Teilnahmebedingungen sind, dass die Künstler aus Franken stammen, in Franken leben oder hier ihre Ausbildung erhalten haben. Zum Ende der Ausstellung werden Preisträger in mehreren Kategorien von einer unabhängigen Jury ermittelt. Neben dem Hauptpreis ist ein Publikumspreis ausgelobt. Gesucht werden die Nachfolger von Videokünstler Sebastian Stumpf (Leipzig, 1. Preis) und Jürgen Durner (Nürnberg), der damals den Publikumspreis gewann.
Für den Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt ist die Kunsthalle der ideale Ort für die Ausrichtung der Triennale: Sie stelle eines der größten Museen für zeitgenössische Kunst im süddeutschen Raum dar, sagte Sebastian Remelé bei der Eröffnung. Zudem komme das Gros der Gäste in der Kunsthalle aus den drei fränkischen Regierungsbezirken. Gleichwohl könne sich das Haus, bedingt durch die günstige Verkehrsanbindung der Stadt, durchaus eines deutschlandweiten Publikums erfreuen. Dieser Bedeutung sei sich auch der Staatsregierung in München bewusst, so der OB weiter, weshalb die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Dr. Wolfgang Heubisch, Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, stehe. Zugleich wird die Triennale finanziell unterstützt, vom Kulturfonds Bayern, von der Kulturstiftung Schweinfurt und der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken. OB Remelé sowie Hans-Peter Miksch und Dr. Erich Schneider bedankten sich bei den Sponsoren, Triennale-Verantwortlichen und –Mitarbeitern sowie den teilnehmenden Künstlern für die Unterstützung bzw. gute Zusammenarbeit.
Begleitend zur 2. Triennale Schweinfurt finden mehrere Veranstaltungen statt. Am 2. August um 19 Uhr steht eine Kuratorenführung mit Hans-Peter Miksch auf dem Programm. Ein Ausstellungsgespräch erwartet die Besucher am 6. September um 19 Uhr: Zum Thema „Künstlerische Entwürfe und Gegenentwürfe für ein Anderswo“ diskutieren Katharina Winterhalter, Journalistin, Dr. Albrecht Garsky, Theologe, und Hans-Peter Miksch, der Kurator der Ausstellung. Eine weitere Kuratorenführung wird am 9. September um 19 Uhr veranstaltet.
(© Text: Pressebüro Stefan Pfister)
2. Triennale Schweinfurt
für zeitgenössische Kunst aus Franken
anders:wo
Kunsthalle Schweinfurt
6. 7. – 23. 9. 2012
Zur Triennale erscheint ein Katalog und ist in der Ausstellung zum Preis von 10,- Euro erhältlich.
Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad
Rüfferstraße 4
97421 Schweinfurt
Tel. 09721/51-4733
Tel. Kasse: 09721/51-4721
Internet: www.kunsthalle-schweinfurt.de
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr, Montag geschlossen
Bildnachweise (von oben nach unten):
1.) Impressionen Eröffnung Triennale, Thomas May 5er Garten Installation, © Foto: Stefan Pfister
2.) Impressionen Eröffnung Triennale, Christoph Brech Videopräsentation, © Foto: Stefan Pfister
3.) Impressionen Eröffnung Triennale, Dr. Erich Schneider vor Installation "Club der toten Dichter" von Dietmar Pfister, im Hintergrund Gemälde von Roland Schütz, © Foto: Stefan Pfister
4.) Impressionen Eröffnung Triennale, Hans Karl Kandel o.T. Gefäßskulpturen, © Foto: Stefan Pfister
5.) Impressionen Eröffnung Triennale, Oberbürgermeister Sebastian Remelé , © Foto: Stefan Pfister
6.) Impressionen Eröffnung Triennale, Markus Putze Wandmalerei, © Foto: Stefan Pfister
7.) Impressionen Eröffnung Triennale, Christian Höhn Alu-Leuchtkasten in LED-Technik, © Foto: Stefan Pfister
8.) Triennale-Logo "anders:wo", © Foto: Kunsthalle Schweinfurt
9.) Impressionen Eröffnung Triennale, Thomas May 5er Garten Installation im Innenhof der Kunsthalle, © Foto: Stefan Pfister