Alle zwei Jahre wird er verliehen: Der Fairtrade-Award, der Oskar des Fairen Handels. Am 6. Juni 2026 war es in Berlin so weit: Fairtrade-Deutschland zeichnete die herausragendsten Akteurinnen und Akteure des fairen Handels aus. Ausgesprochen stolz und voller Vorfreude fieberten die Vertrete-rinnen und Vertreter der Schweinfurter Fairtrade-Schulen Thalia Schurlik (Schülerin der Wilhelm-Sattler Realschule), Noel Mainz und Heike Schirmer da Fonseca (Schüler und Lehrerin der Montessori-Schule), Claudia Markert (Lehrerin am Walther-Rathenau-Gymnasium), Carolin Sauer (Lehrerin am Olympia-Morata-Gymnasium) und Andrea Schmidt (Geschäftsstelle Lokale Agenda 2030 Stadt Schweinfurt) in der glamourösen Location des Wintergartens der Preisverleihung in der Kategorie Nachwuchs entgegen. 

Qualifiziert haben sich die Schulen durch ihre FAIRnetzung seit dem Stadtfest im Fichtelsgarten 2017, mit der sie die Idee des fairen Handels in die Öffentlichkeit tragen, z. B. bei Malwettbewerben, der Sonderedition der Schweinfurter Fairtrade-Schokolade, dem Betreiben des Sozialstandes auf dem Weihnachtsmarkt oder der Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle der Lokalen Agenda 2030, bisher mit der Familie Merz aus der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit in der regionalen Wirtschaft und Fairtrade und aktuell mit der Geschäftsstelle der Lokalen Agenda in Person von Andrea Schmidt. 

Atmosphärisch lag etwas ganz Besonderes im Wintergarten in der Luft. Dazu trugen grazile Klaviermusik, ausgesprochen leckeres Essen und eine beeindruckende Varieté-Einlage vom Skate-Ensemble auf einer Rundbühne bei. Anke Engelke führte als Moderatorin mit viel Wertschätzung für die Nominierten, Tiefgründigkeit und Humor gleichermaßen durch den Abend. Viele prominente Redner und Laudatoren wie Domitila Barros, Susan Hoecke, Marie Nasemann, Lavinia Wilson, Lousia Schneider, Fairtrade International CEO Sandra Uwera oder die Fairtrade Deutschland Vorständin Claudia Brück verdeutlichen, wie bedeutsam der faire Handel mittlerweile geworden ist. 

Das besondere Highlight vor dem offiziellen Beginn der Gala war die spontane Begegnung mit der Bundesministerin für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, Svenja Schulze. Im Gespräch outete sie sich als Schokoladenesserin und nahm deshalb nur zu gerne eine Probiertafel der Schwein-furter Sonderedition entgegen. In ihrem Grußwort später sprach Frau Schulze den Vertreterinnen und Vertreter der vier Schulen aus dem Herzen: Beim fairen Handel geht es um das Eröffnen von Geschäftschancen, um die Festsetzung von Arbeitsstandards, um ein partnerschaftliches, faires Handelssystem, das beginnt, die globalen Spielregeln zu verändern. Chancengleichheit als Wert führt Frau Schulze am Beispiel einer Tunesierin an, die fünf Mitarbeiterinnen beschäftigen kann, welche mit den Einnahmen das Einkommen der Familie sichern und ihre Kinder statt zu einer illegalen Arbeit in die Schule schicken können. 

Als der Laudator der Kategorie Nachwuchs, Ralph Caspers, die Bühne betrat, wurde es still in der Schweinfurter Delegation. Die Herzen klopften bis zum Anschlag. Würden wir gewinnen? Nein, es gewann die Juniorenfirma F41r Commodity der Gustav-von-Schmoller Schule aus Heilbronn. Auch Vertreterinnen der Schweinfurter Fairtrade-Schulen durften unter Applaus und Glückwunschrufen auf die Bühne. Und dann kam der Gänsehaut-Moment: Thalia Schurlik von der Wilhelm-Sattler Realschule bekannte, dass sie auch ohne den Pokal sehr glücklich über die Teilnahme am Award und die Wertschätzung aller Anwesenden sei. Sie rief ins Publikum, dass fair immer gewinne. Und damit wurden die Schweinfurter Fairtrade-Schulen zu den Gewinnern der Herzen beim Fairtrade-Award in Berlin.

Diese Gala, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt war, ist nun Ansporn für die Schweinfurter-Fairtrade-Schulen, die Idee des Fairen Handels weiter zu tragen. Andrea Schmidt von der Geschäfts-stelle der Lokalen Agenda 2030: „Schweinfurt ist stolz auf die „FAIRnetzung“ der vier Fairtrade-Schulen, die wiederum ein Aushängeschild für die „FAIRtrade“ Stadt Schweinfurt sind. In Zukunft wird die Zusammenarbeit enger ausgebaut, um neue Projekte zu entwickeln, aber auch bestehende Projekte wie die Künstlerschokolade der Stadt auszubauen. Über ehrenamtliche Unterstützung freut sich das gesamte „FAIRtrade“-Team!“

Verfasst von: (OMG) OStRin Carolin Sauer und Claudia Markert (WRG) für die Schweinfurter Fairtrade-Schulen sowie Andrea Schmidt für die Lokale Agenda 2030 der Stadt Schweinfurt

Foto 1 (v.l.n.r.): Andrea Schmidt (Geschäftsstelle Lokale Agenda 2030 Schweinfurt), Claudia Markert (Walther-Rathenau Gymnasium), Thalia Schurlik (Wilhelm-Sattler Realschule), Anke Engelke (Moderation), Carolin Sauer (Olympia-Morata Gymnasium), Noel Mainz (Montessori-Schule), Heike Schirmer da Fonseca (Montessori-Schule), Quelle: Fairtrade/Tim Keweritsch 

Foto 2: Schülerinnen der vier Fairtrade-Schulen beim Abschlussstatement im Finalvideo, Quelle: Fairtrade/Tim Keweritsch

Foto 3 (v.l.n.r.): Carolin Sauer (Olympia-Morata Gymnasium), Svenja Schulze (Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Quelle: Fairtrade/Tim Keweritsch