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Olympia Fulvia Morata

Humanistin (1526 –1555)
 

Morata Olympia FulviaOlympia Fulvia Morata kam 1526 als Tochter des Humanisten Fulvio Pellegrino Morato (ca. 1483-1548) auf die Welt. Bereits in jungen Jahren wurde sie von ihrem Vater, der als Lehrer der Söhne des Hauses Este tätig war, in die lateinische Sprache und Literatur eingeführt. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt, sprach man von Olympia als weiblichem Wunderkind.

1540 wurde sie Studiengefährtin von Prinzessin Anna d’Este. Gemeinsam folgten die beiden dem Unterricht von Dr. med. Johann Sinapius und dessen Bruder Dr. iur. Kilian Sinapius aus Schweinfurt. Bald war Olympia im Griechischen ebenso befähigt, wie im Lateinischen. 1548 erkrankte der Vater schwer. Seit seinem plötzlichen Tod, der für Olympia einen großen Verlust darstellte, interessierte sie sich für Religion und wandte sich zum lutherischen Protestantismus. Am Hofe hatte Olympia den Schweinfurter Andreas Grundler, einen Freund der Brüder Sinapius kennen gelernt. Als 1549 der erste italienische protestantische Ketzer inhaftiert wurde, wurde es auch für Olympia gefährlicher in Italien.

Mitte des Jahres 1549 heiratete sie den in Ferrara zum Doktor der Medizin promovierten Philipp Grundler. Ca. ein Jahr später brachen er, Olympia und deren kleiner Bruder gemeinsam nach Deutschland auf. Gegen Jahresende erreichten sie Schweinfurt, das seit 1542 zur Reformation übergewechselt war. Dort erhielt Andreas Grundler die Stelle als Stadtarzt. Olympia unterrichtete währenddessen ihren Bruder und die Tochter ihres einstigen Lehrers Johannes Sinapius in Latein und Griechisch und in der klassischen antiken Literatur. Gleichzeitig vertiefte sie sich selbst in reformatorischen Schriften und machte richtete ihr Haus zum Treffpunkt für die geistigen und geistlichen Führer Schweinfurts ein.

1553 besetzte Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach Schweinfurt. Die Truppen seiner Gegner belagerten schließlich die Stadt. Die Eroberung und Plünderung zur Jahresmitte 1554 brachte der Bevölkerung große Not und Schrecken. Olympia, ihr Gatte und ihr Bruder konnten ihr Leben retten, verloren jedoch sämtliches Hab und Gut. Im Juli 1554 trat Grundler eine Professorenstelle an der medizinischen Fakultät in Heidelberg an. Spätestens seit 1555 war Olympia aber konstant krank. Symptome wie hohes Fieber, Erstickungsanfälle, u.a. sprachen für die Schwindsucht. Am 26.10.1555 starb die berühmte
Humanistin.

Daß trotz aller Katastrophen mehr als 50 Briefe und einige kleine Schriften veröffentlicht werden konnten, ist einem väterlichen Freund der Humanistin, Celio Secondo Curione (1503-1569) zu verdanken. Curione publizierte ihre erhalten gebliebenen Werke unter dem Titel "Olympiae Fulviae Moratae foeminae doctissimae ac plane divinae orationes, dialogi, epistolae, carmina, tam Latina quam Graeca". Mit diesem Werk, das sowohl lateinische, wie griechische Reden, Dialoge, Briefe und Gesänge beinhaltet, schaffte er es, das Wirken seiner Freundin Olympia Fulvia Morata für die Nachwelt unsterblich zu machen. 

Kontakt
Stadt Schweinfurt
Markt 1
97421 Schweinfurt
Tel: +49 (9721)51-0
Fax: +49 (9721)51-266
E-Mail: buergerservice@schweinfurt.de

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