Die heutige Verlautbarung des Vorstands der Schaeffler AG, das für die Region geplante Logistikzentrum werde nicht in Schweinfurt, sondern in Kitzingen angesiedelt, löst im Schweinfurter Rathaus Enttäuschung aus.

„Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Schaeffler die Ansiedlung des Logistikzentrums in Schweinfurt nicht nur attraktiv, sondern auch so bequem wie möglich zu machen“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé. „Der Gewerbepark Maintal wäre für das Vorhaben aus unserer Sicht ideal, alle bau- und planungsrechtlichen Fragen sind nach unserer Auffassung lösbar. Dass die Konzernleitung dennoch einen anderen Standort für geeigneter hält, haben wir zu akzeptieren.“

Seit August 2012 liefen die Gespräche zwischen Schaeffler und der Stadt Schweinfurt. Ursprünglich ging Schaeffler von einem Flächenbedarf von 350.000 m2 aus, auch ein Bahnanschluss war Voraussetzung. Die Stadt erstellte eine Machbarkeitsstudie, der Bahnanschluss hätte rund 2,2 Mio. Euro gekostet.

Im Jahr 2013 reduzierte sich der Flächenbedarf dann in mehreren Schritten auf zuletzt 160.000 m2. Die Emissionsprüfungen der Stadt ergaben, dass die Ansiedlung mit Einschränkungen beim Nachtbetrieb planungsrechtlich im Maintal möglich wäre.

Die Stadt hätte dann zwar weitere angrenzende 160.000 m2 im Maintal nicht mehr gewerblich nutzen, also nicht mehr verkaufen können. Sie hätte nämlich die Lärmkontingente auf die Schaeffler-Fläche konzentrieren müssen. Das hätte man im Interesse der Ansiedlung aber in Kauf genommen.

Dieses positive Ergebnis wurde Schaeffler im September 2014 mitgeteilt. Im selben Monat hat die Stadt in Anbetracht der Kitzinger und Bamberger Konkurrenz obendrein nochmals deutlich günstigere Kauf-Konditionen für das Grundstück angeboten.

„Wir haben uns wirklich ins Zeug gelegt, um die Ansiedlung nach Schweinfurt zu bekommen“, resümiert der OB.