Der 29. Februar 2016 war ein historischer Tag für die Stadt Schweinfurt. Nach der Ledward-Kaserne kaufte sie nun auch die übrigen großen ehemaligen US-Areale im Stadtgebiet von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA): Die ehemalige Wohnsiedlung Askren Manor am John-F.-Kennedy-Ring (28 ha), die Offizierssiedlung Yorktown Village (8 ha) und den Bereich Kessler Field (12 ha) einschließlich der angrenzenden Heeresstraße (3 ha).
Oberbürgermeister Sebastian Remelé unterzeichnete die Kaufverträge gemeinsam mit Monika Maucher, Hauptstellenleiterin der BImA in Bayern und Baden-Württemberg.
Zwar vergrößert sich damit nicht das Stadtgebiet, aber das Eigentum städtischer Fläche hat sich um 50 ha erhöht. Rechnet man die bereits erworbene Ledward Kaserne mit 26 ha hinzu, hat die Stadt innerhalb eines Jahres das Eigentum an 75 ha Stadtgebiet neu übernommen.
Zu den Kaufpreisen wurde mit der BImA Stillschweigen vereinbart, sie waren angemessen. Dem städtischen Haushalt ist öffentlich zu entnehmen, dass für Erwerb und Entwicklung der von Askren Manor, Yorktown Village und Kesslerfield insgesamt 21 Mio. € aufzubringen sind.
Durch den Kauf sichert sich die Stadt den größtmöglichen Einfluss auf die Entwicklung der folgenden Flächen:
Kessler Field:
Bereits am 1. März findet für die ehemalige US-Highschool die Beurkundung eines Erbbaurechtsvertrages mit dem Verein „International School Mainfranken (ISM)“ statt. Die Sporthalle wird zügig in die städtische Sporthallen-Landschaft integriert, für die Sportaußenanlagen interessiert sich ein Schweinfurter Sportverein.
Yorktown Village:
Bild: Luftbilder Müller, Schweinfurt
In den 68 Doppelhaushälften sollen noch 2016 Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Land sowie aus breiten Schichten der Bevölkerung eine neue Heimat finden. Schon heute liegen 200 Bewerbungen vor, am 8. und 9. April gibt es für die Bevölkerung einen Tag der offenen Tür, um die Häuser anzusehen und auch weitere Bewerbungen abzugeben.
Heeresstraße:
Die Straße war nie eine öffentliche Straße und ist seit mit Schranken für den Verkehr gesperrt. Dies auch deshalb, weil eine öffentliche Straße nicht ohne weiteres – wie hier – durch ein Trinkwasserschutzgebiet laufen kann. Die Frage, ob die Straße eines Tages geöffnet wird, wird seit Monaten diskutiert und auch weiter geprüft. Mit der Übertragung des Eigentums ist die Stadt keinerlei Verpflichtungen zur künftigen Verwendung eingegangen.
Askren Manor:
Bild: NLB Hayo Dietz
Hier entsteht ab 2017 ein neuer, grüner Stadtteil inkl. Schule für breite Schichten der Bevölkerung. Vor wenigen Monaten noch konnte OB Sebastian Remelé die Komplettbelegung mit Flüchtlingen mit Hilfe des Freistaats Bayern knapp abwenden. So kann nun die Planung eines neuen Stadtteils beginnen.
Der städtebauliche Wettbewerb dazu hat bereits vor knapp zwei Jahren stattgefunden. Auf der Grundlage dieses Entwurfs wird jetzt ein Bebauungsplan erarbeitet, der bis zum Frühjahr 2017 Baurecht für dieses Gebiet schaffen soll:
In ca. zehn Jahren können dort 1.000 – 1.200 Bürgerinnen und Bürger wohnen.