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Ehrenbürgerwürde für zwei frühere Oberbürgermeister

Mit der höchsten Auszeichnung hat die Stadt Schweinfurt die früheren Oberbürgermeister Kurt Petzold (1974 – 1992) und Gudrun Grieser (1992 – 2010) für ihre außergewöhnlichen Verdienste geehrt. In einer Feierstunde überreichte das aktuelle Stadtoberhaupt Sebastian Remelé seinen beiden Vorgängern im Amt die Ehrenbürger-Urkunden.

Knapp 200 geladene Gäste aus dem gesamten öffentlichen Leben der Stadt sowie Freunde, Familienmitglieder und Wegbegleiter von Gudrun Grieser und Kurt Petzold nahmen an der feierlichen Zeremonie im historischen Rathaus teil. Neben Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der die Ehrenbürger Grieser + Petzold (14)Laudationes sprach, wohnten die Bundestagsabgeordneten Michael Glos und Klaus Ernst der Feierstunde bei, ebenso der Präsident der Regierung von Unterfranken, Dr. Paul Beinhofer, Bürgermeister Otto Wirth, die Referenten der Stadt sowie Vertreter der Stadtratsfraktionen und Stadtverwaltung. Innenstaatssekretär Gerhard Eck lobte die „großartigen Leistungen“ in einem Grußwort.

Die Entscheidung, das Ehrenbürgerrecht gleich an zwei Personen zu verleihen, hatte der Stadtrat am 21. Dezember 2010 getroffen. Bislang ist diese Ehre seit dem Jahr 1822 erst 30 Personen zuteil geworden, darunter lediglich drei Oberbürgermeistern (Hofrat Wilhelm Söldner 1919, Dr. Benno Merkle 1957, Georg Wichtermann 1974) und einer Frau (Gretel Baumbach 1975). Die vorläufig letzte Ernennung zum Ehrenbürger fand im Jahr 2008 statt (Georg Schäfer und Otto G. Schäfer).

Nach der Würdigung ihrer „außerordentlichen Verdienste und die damit verbundene, beispielslose und erfolgreiche Ehrenbürger Grieser + Petzold (4)Entwicklung unserer Stadt in den vergangenen zwei mal 18 Amtsjahren“ überreichte Oberbürgermeister Sebastian Remelé die beiden Ehrenbriefe. Nach Abschluss des Festaktes durften sich die neuen Ehrenbürger Gudrun Grieser und Kurt Petzold noch in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Zuvor hatte Remelé in seinen Laudationes seinen beiden Amtsvorgängern zur Verleihung gratuliert und Ihnen für ihre Leistungen und ihr großes Engagement für die Stadt Schweinfurt ausdrücklich gedankt. Mit der Ehrenbürgerschaft werde ein Zeichen gesetzt, wen die Stadt schätze und wer ihr wichtig sei. „Ehre mag vielleicht heutzutage ein altmodischer Begriff sein – aber das, was dahinter steht, ist es keineswegs“, betonte Remelé.

Das jetzige Stadtoberhaupt lobte die Lebensleistung von Kurt Petzold als Oberbürgermeister. In seiner 18-jährigen Amtszeit sei es ihm gelungen, viele richtungsweisende und zukunftsorientierte Ehrenbürger Grieser + Petzold (10)Entscheidungen zu treffen und bedeutsame Schwerpunkte bei der Entwicklung der Stadt Schweinfurt zu setzen. Dazu zählte er das ins Leben gerufene Arbeitsförderungszentrum afz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Erschließung des Gewerbegebietes Hainig, die Ausweisung der Wohngebiete Deutschhof und Eselshöhe sowie die Altstadtsanierung, die Petzold auf den Weg gebracht hatte. Auch in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Schulen, Kultur und Völkerverständigung setzte er bedeutende Akzente: zum Beispiel den Bau des Gemeinschaftskraftwerkes GKS, die Fertigstellung des Leopoldina-Krankenhauses und Sanierung zahlreicher Schulen sowie die Städtepartnerschaft mit der finnischen Stadt Seinäjoki 1979, die er besiegelte. Kurt Petzold habe, so zitierte der Oberbürgermeister einen Artikel der Volkszeitung aus dem Jahr 2006, in seiner Amtszeit „ein starkes Stück Schweinfurter Geschichte gestaltet“.

Anschließend würdigte Remelé das Wirken Gudrun Griesers. Er erinnerte daran, dass ihre Arbeit anfangs – bedingt durch den Wirtschaftsabschwung – unter keinem guten Stern Ehrenbürger Grieser + Petzold (11)gestanden habe. „Am Ende Ihrer 18-jährigen Amtszeit jedoch, im Jahr 2010, ging es Schweinfurt so gut wie nie zuvor. Schweinfurt ist unter Ihrer Ägide von den Krisenregion Nr. 1 in Westdeutschland zur dynamischsten Stadt Deutschlands aufgestiegen.“  Er erinnerte an  Behördenverlagerungen nach Schweinfurt, die Anbindung an die A 71, den Neubau des Tagungszentrums Maininsel und des Jugendgästehauses. Herausragende Projekte seien auch das Industrie- und Gewerbegebiet Maintal, der Neubau des Museums Georg Schäfer sowie Umbau des Ernst-Sachs-Bades zur Kunsthalle gewesen. Während ihrer Amtszeit habe sie EU-Fördermittel von 28 Millionen Euro nach Schweinfurt geholt. Grieser gelte als Wegbereiterin der Ganztagesschule in der Stadt, zudem seien unter ihrer Führung die Stadtwerke und das Leopoldina-Krankenhaus als Gesellschaften in 100-prozentiger Trägerschaft der Stadt umgewandelt worden. Durch den Kauf der GWS und Verschmelzung mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WAG sei die größte kommunale Wohnungsbaugesellschaft Unterfrankens, die SWG entstanden.  Mit dem Gesundheitspark und FH-NeubauEhrenbürger Grieser + Petzold (17) habe sie zukunftsweisende Projekte eingeleitet, die Fusion der Sparkassen Stadt und Land initiiert und zum Ende ihrer Amtszeit einen fast schuldenfreien Stadt-Haushalt übergeben. Remelé: „Diese erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt in den 18 Jahren trägt Ihre Handschrift.“

Zum Ende des Festaktes bedankten sich die neuen Ehrenbürger in teils sehr persönlichen Ansprachen für die Auszeichnung. Beider Dank galt vornehmlich ihren Familien für deren Unterstützung sowie den damaligen Mitarbeitern im Rathaus und den Mitgliedern des Stadtrates, ohne die der Erfolg als jeweiliger Oberbürgermeister nicht möglich gewesen wäre. Kurt Petzold zeigte sich „gerührt, dankbar und auch ein wenig stolz“, sein besonderer Dank galt zusätzlich allen Schweinfurtern, die sich eingebracht haben. „Sie alle haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass unsere Stadt vielfältiger und lebendiger geworden ist.“ Gudrun Grieser Ehrenbürger Grieser + Petzold (6)bedankte sich ausdrücklich bei ihren Referenten und Bürgermeister Otto Wirth sowie den Geschäftsführern der städtischen Tochtergesellschaften. „Ich bin einfach dankbar, an Schweinfurts Zukunft mit gebaut zu haben. Aber ich vergesse nie, welche große Unterstützung ich hatte. Zusammen haben wir das Vermögen und Ansehen und den Stolz der Bürger auf die Stadt gemehrt.“

Musikalisch gestaltet wurden die Feierlichkeiten im Rathaus von einem Trio der Musikschule Schweinfurt, bestehend aus Susanne Lindner (Violine), Christina Drost (Violoncello) und Gerd Drost (Klavier).

(Text und Fotos: Stefan Pfister)


Weitere Informationen:
Alle Ehrenbürger der Stadt Schweinfurtexterner Link

Foto-Schau Festakt 18.2.2011:

Diashow Ehrenbürgerverleihung

Laudationes des Oberbürgermeisters im Wortlaut:

 

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