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Schweinfurter Kunstförderpreis 2020 für Robert Weissenbacher und Daniel Asadi Faezi

Der mit 10.000 Euro dotierte Kunstförderpreis der Stadt Schweinfurt geht in diesem Jahr anteilig an den Maler Robert Weissenbacher und Filmemacher Daniel Asadi Faezi. Oberbürgermeister Sebastian Remelé verlieh den beiden in Schweinfurt geborenen Nachwuchskünstlern die Preise in der Kunsthalle Schweinfurt.

Kunstförderpreis 2020 - Foto (c) Stefan Pfister (12)Bei der Preisverleihung am 27. Februar 2020 zeigte sich das Stadtoberhaupt hocherfreut und gratulierte den talentierten Künstlern. Dass der Kunstförderpreis in der Vergangenheit nicht regelmäßig alle drei Jahre, wie in der Satzung niedergeschrieben, vergeben worden sei, habe auch daran gelegen, weil nicht immer preiswürdige Künstler gefunden wurden, betonte OB Remelé in seinem Grußwort und verdeutlichte damit den Stellenwert dieser Auszeichnung. Der Beschluss des Stadtrates sei diesmal einstimmig ausgefallen. Dass die Preisträger in Schweinfurt geboren und durch ihr künstlerisches Wirken der Stadt verbunden seien, zeichne Robert Weissenbacher und Daniel Asadi Faezi aus, so der Oberbürgermeister.

Die Laudatio für Robert Weissenbacher hielt die Leiterin der Kunsthalle, Andrea Brandl. Sie erinnerte an seine Ausstellungen „Der König ist tot – lang lebe der König“ in ihrem Haus und in der Sparkassengalerie 2017. Nichts sei bei ihm so, wie es scheint: Genauso verunsichernd sei seine faszinierende Bildsprache gleich Platons Höhlengleichnis um Sein und Schein, um Urbild und Abbild und Geist und Materie.

Brandl blickte auf seine spannende Vita zurück, die ebenfalls bilateral sei. Inspiriert vom Comic zeichnenden Vater und Talententdecker-Lehrer Gustav Wölkl am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt, bewarb sich Weissenbacher 2004 Kunstförderpreis 2020 - Foto (c) Stefan Pfister (6)gleich an zwei Akademien und wurde prompt genommen – in Nürnberg bei Hans Peter Reuter und in München bei Gerd Dengler (bis 2011). Später in München wurde das junge Talent mit der Konzept-Kunst konfrontiert.

Schon früh erhielt er Stipendien und Förderungen, unter anderem für die Akademie der Bildenden Künste in Budapest. Für ihn, so Andrea Brandl, sei Kunst „Brüche, Komplexität, Reflexion, Sinnlichkeit, Gegenentwurf, Sehnsucht“. Die Brillanz und der Farbenreichtum seiner Gemälde verraten eine Nähe zum deutschen Impressionismus um Liebermann, Slevogt und Corinth. Stolz ist Weissenbacher, dass sein Gemälde „Samia“ als Leihgabe der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge nun in der ständigen Sammlung der Kunsthalle zwischen seinen großen Vorbildern Franz Hitzler oder Florian Köhler zu sehen ist.

Eine ebenfalls beeindruckende Entwicklung vom Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums hin zum talentierten Künstler hat der zweite Preisträger des Kunstförderpreises 2020 genommen. Jürgen Dahlke, Geschäftsführer der Kulturwerkstatt Disharmonie, lobte den künstlerischen Weg von Daniel Asadi Faezi ausdrücklich. Der 27 Jahre alte Schweinfurter hat sich als Jungregisseur von Kunstförderpreis 2020 - Foto (c) Stefan Pfister (7)Dokumentarfilmen bereits einen Namen gemacht und führte bereits Regie bei zwölf Kurzfilmen, die bei über 100 namhaften Filmfestivals weltweit gezeigt wurden.

Sein erster Film entstand noch in der AG des AvH-Gymnasiums, später führten den Vielreisenden seine Filme unter anderem nach Indien, Pakistan und in den Iran. In den Slums von Kolkata filmte er das dort herrschende Elend, in Pakistan drehte er über die Zerstörung einer Aprikosen-Plantage, im Iran porträtierte er länger einen alten Ziegenhirten, zeigte zudem die Versalzung des größten Sees des Landes und in Teheran stand die dortige Skaterszene im Fokus seiner Kamera. „Seine Filme zeigen die Wirklichkeit, die ungeschminkte Realität: Sie zeigen Schönes und Schreckliches, Trauriges, aber bringen uns auch zum Lachen“, lobte Jürgen Dahlke das Schaffen des Nachwuchskünstlers, der zurzeit Dokumentarfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und am National College of Arts Lahore in Pakistan studiert. Sein abendfüllender Abschlussfilm an der Hochschule, der Kunstförderpreis 2020 - Foto (c) Stefan Pfister (10)Ende 2020 fertiggestellt sein soll, widmet sich seiner deutsch-iranischen Familiengeschichte.

Beide Preisträger bedankten sich bei der Stadt Schweinfurt für die Auszeichnung sowie bei ihren Familien, Freunden und künstlerischen Weggefährten. 

Seit 1991 wird der Schweinfurter Kunstförderpreis in der Regel alle drei Jahre an talentierte Jungkünstler verliehen, die durch Geburt, ihr Leben oder Werk mit der Stadt Schweinfurt verbunden sind und bleiben. Bisherige Preisträger waren der Künstler Bernd Rummert und das Duo Tedesco (1991), der Künstler Mathis Neidhardt und Gitarrist Ron Spielman (1994), das Klavierduo Ute Gareis/Klaus-Georg Pohl (1997), Filmemacher Christoph Gampl (2000), Jazzpianist Michael Wollny (2003), die Sängerin Victoria Semel und Filmemacher sowie Schauspieler Max Kidd (2010), der Mädchenchor Junge Stimmen (2013) und zuletzt im Jahr 2017 der Jazzsaxofonist und Harfenist Anton Mangold und die Pianistin Alina Pfister. Die Entscheidung über die Preisträger trifft der Stadtrat der Stadt Schweinfurt.

(Text/Fotos: Pressebüro Stefan Pfister, Schweinfurt)


Bildbeschreibung Gruppenfoto:
Preisverleihung am 27.2.2020 in der Kunsthalle Schweinfurt mit (von links) Andrea Brandl (Kunsthalle), den Preisträgern Robert Weissenbacher und Daniel Asadi Faezi, sowie Jürgen Dahlke (Disharmonie) und Oberbürgermeister Sebastian Remelé.


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