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Museum Otto Schäfer wiedereröffnet – Neue Ära beginnt mit Rückert und Dürer

Knapp zwei Jahre war das Museum Otto Schäfer in Schweinfurt, eine der weltweit bedeutendsten Privatbibliotheken, geschlossen. Am 3. Juni hat das Haus seine Türen unter einem neuen Träger wieder geöffnet und zeigt neben den bekannten Dauerausstellungen mit bedeutenden Exponaten der Buch- und Graphikkunst zusätzlich eine dauerhafte Schau zu Friedrich Rückert und seinem Werk sowie mit Albrecht Dürers „Kleine Passion“ und den Gartenprospekten von Schloss Hellbrunn zwei beeindruckende Sonderpräsentationen.

2018 - Museum Otto Schäfer Wiedereröffnung - Foto (c) Stefan Pfister (14)Seit Jahresanfang befindet sich das Museum im Besitz der neugegründeten Otto Schäfer Stiftung der Stadt Schweinfurt. Otto G. Schäfer (1937 – 2017), Sohn des Industriellen Otto Schäfer (1912 – 2000) und des Begründers der Bücher- und Graphiksammlungen, hatte seiner Heimatstadt kurz vor seinem überraschenden Tod im vergangenen November ein besonderes Geschenk gemacht: Anlässlich seines 80. Geburtstags vermachte er ihr die wertvolle Kunst-, Buch-, Einband- und Wissenschaftssammlungen des Museum Otto Schäfer, die international bedeutende „Dürer-Sammlung Otto Schäfer“, das Museumsgebäude und einen beachtlichen Geldbetrag aus dem Stiftungskapital.

Bei der Wiedereröffnung des Museums am 3. Juni 2018 war Otto G. Schäfer in allen Reden allgegenwärtig. Oberbürgermeister Sebastian Remelé, nun Vorsitzender der neuen Stiftung, gestand am 2018 - Museum Otto Schäfer Wiedereröffnung - Foto (c) Stefan Pfister (7)Rednerpult einen Moment der Emotionalität ein: „89 Mal hat der verstorbene Ehrenbürger vor mir Sie hier begrüßt. Ich kann und will ihn nicht ersetzen. Er fehlt uns bei den Ausstellungseröffnungen, er fehlt auch der Bürgerschaft und er fehlt als Mensch, der seine Vaterstadt wie kein Zweiter geliebt hat“, betonte das Stadtoberhaupt.

Gleichwohl war auch die Freude über die Wiedereröffnung und die neuen Ausstellungen zu vernehmen. „Ich freue mich, das Museum Otto Schäfer zwar im alten Glanz aber mit neuen Inhalten eröffnen zu dürfen“,  sagte Sebastian Remelé im Rahmen der sehr gut besuchten Eröffnung. Besonders hob er die neue Dauerpräsentation mit Werken von Friedrich Rückert (1788 – 1866) 2018 - Museum Otto Schäfer Wiedereröffnung - Foto (c) Stefan Pfister (5)hervor. Denn Schweinfurts großer Sohn findet hier für die Zeit der Schließung des stadtgeschichtlichen Museums im Alten Gymnasium bis zur Eröffnung des Kulturforums eine vorübergehende Heimstatt. „Das lag mir sehr am Herzen“, gestand der OB.

Im Museum Otto Schäfer werden 50 Exponate gezeigt: darunter Erst- und Werkausgaben aus der Sammlung Deutsche Literatur des Museums, dazu Faksimiles ausgewählter Manuskripte, die Rückert-Büste von Carl Steinhäuser, Portraits des Sprachwissenschaftlers und Dichters und seiner beiden früh verstorbenen Kinder Ernst und Luise. Der OB dankte ausdrücklich Dr. Rudolf Kreutner für die Konzeption der Dauerpräsentation, die auf der „Weltpoesie allein ist Weltversöhnung“-Ausstellung zum 150. Todestag im Jahr 2016 basiert, zudem der Rückert-Gesellschaft sowie dem Kulturforum und Stadtarchiv für deren Unterstützung.

2018 - Museum Otto Schäfer Wiedereröffnung - Foto (c) Stefan Pfister (13)Neben der Rückert-Schau sowie den beiden bekannten Dauerausstellungen zu Buch und Illustration sowie der Sammlung Morell mit antiken Gläsern sind zwei Sonderpräsentionen  zu sehen, die Museumsleiter Georg Drescher vorstellte: Albrecht Dürers „Kleine Passion“ und die Gartenprospekte des Salzburger Schloss Hellbrunn. Die Kleine Passion erschien 1511 mit Texten von Benedictus Cheledonius als Buch. Alle 36 Blätter dieser Folge werden in Separatabzügen vor dem Buchdruck ausgestellt und ermöglichen so einen vollständigen Überblick über die Illustrationen Dürers. Franz Anton Danreiters Stichfolge zum Garten des Salzburger Schlosses Hellbrunn ist 1735 nach der teilweisen Neugestaltung entstanden. Er wurde ursprünglich als erster manieristischer Garten nördlich der Alpen in den letzten Jahren vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges angelegt.

2018 - Museum Otto Schäfer Wiedereröffnung - Foto (c) Stefan Pfister (10)An das Ende einer Ära erinnerte Georg Drescher eingangs seiner Einführungsworte: „Ein überregional bedeutendes Museum der Hochkultur in rein privater Trägerschaft zu führen, findet heute sein Ende.“ Er verband damit die Hoffnung, es in eine gute Zukunft zu führen, auch wenn diese Veränderungen mit sich bringen werde. Martin Schäfer, Sohn von Otto G. Schäfer und dessen Witwe Hannelore Schäfer, nannte die Wiedereröffnung einen großen Tag für die Familie Schäfer, weil man die Sammlung Otto Schäfer dauerhaft in Schweinfurt halten könne. Im Namen seiner Familie bedankte er sich insbesondere bei der Stadt Schweinfurt, die das Geschenk nicht nur angenommen, sondern damit auch Verantwortung übernommen habe.

(Text und Fotos © Pressebüro Stefan Pfister, Schweinfurt)


2018 - Museum Otto Schäfer Wiedereröffnung - Foto (c) Stefan Pfister (2)Museum Otto Schäfer

Judithstraße 16
97422 Schweinfurt
Öffnungszeiten (September – Juli): Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonn-/Feiertag 10 bis 17 Uhr
Tel. (0 97 21) 38 70 97-0
Internet: www.museumottoschaefer.deexterner Link




Fotos: Bildbeschreibungen + Copyrights

Gruppenbild:
Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Hannelore Schäfer und Martin Schäfer sowie Museumsleiter Georg Drescher. Foto © Stefan Pfister

Impressionen von der Wiedereröffnung des Museums Otto Schäfer am 3. Juni 2018. Fotos © Stefan Pfister
 

 

Kontakt
Stadt Schweinfurt
Markt 1
97421 Schweinfurt
Tel: +49 (9721)51-0
Fax: +49 (9721)51-266
E-Mail: buergerservice@schweinfurt.de

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