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475 Jahre Reformation in der Stadt Schweinfurt

Zum 500. Mal jährt sich in diesem Jahr der Beginn der Reformation durch Martin Luther, 25 Jahre später war es auch in der damaligen Reichsstadt Schweinfurt soweit. Aus diesem Anlass präsentieren das Stadtarchiv und die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt eine Ausstellung zum 475. Reformationsjubiläum bis zum 19. November.

Reformation 475 Jahre Ausstellung PlakatDie Ausstellung „Anno 1542 alß das Wortt Gottes alhier auffkommen – Die Einführung der Reformation in der Reichsstadt Schweinfurt 1542“ ist vom 21. September bis 19. November 2017 im Museum Gunnar-Wester-Haus am Martin-Luther-Platz 5 zu sehen. Das Museum ist Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr sowie Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 1,50 Euro. Führungen können beim Museums-Service gebucht werden (Telefon: 09721/514744, E-Mail:  friederike.kotouc@schweinfurt.de).

Gezeigt werden zeitgenössische Originaldokumente aus den Beständen des Stadtarchivs sowie Leihgaben der Museen Otto Schäfer und Georg Schäfer. Anhand dessen wird der Prozess der Vorbereitung der Reformation sowie deren Durchführung und Konsolidierung bis zur Annahme der Konkordienformel, dem verbindlichen Glaubensbekenntnis der Lutheraner, im Jahre 1577 nachgezeichnet. In sechs Abteilungen erläutern 46 Exponate die wesentlichen Stationen dieses Prozesses sowie politische und religiöse Gesichtspunkte. Besondere Berücksichtigung finden die politischen Zwänge, denen die Reichsstadt als Stand Reformation 475 Jahre Eröffnung Ausstellung (10)des Heiligen Römischen Reiches zu jener Zeit unterworfen war. Amtliche Schreiben, Akten und Urkunden dokumentieren das Handeln der beteiligten politischen Akteure vom Rat der Reichsstadt bis hinauf zu Kaiser Karl V.

Neben der Einführung der Reformation beschäftigt sich die Ausstellung unter anderem mit dem reformatorischen Gedankengut in Schweinfurt seit den 1520er Jahren, außerdem mit dem Wechsel in der Reichsvogtei von Graf Wilhelm von Henneberg zum seinerzeit mächtigsten protestantischen Fürsten im Reich, Landgraf Philipp von Hessen. Zusätzlich Reformation 475 Jahre Titelblatt Schweinfurter Kirchenordnung, 1543, Copyright Stadtarchiv SWrichtet die Ausstellung im Gunnar-Wester-Haus ihren Fokus auf den Streit um die rechte Lehre sowie natürlich auch auf die Person Johannes Sutellius (1504 – 1575). Er war der erste evangelische Prediger in der Stadt ab 1542 und von Landgraf Philipp nach Schweinfurt abgeordnet worden. Originale aus dem Nachlass Sutellius‘ geben Einblicke in das von Kriegs- und Seuchengefahr bedrohte Alltagsleben und die privaten Verhältnisse des Reformators.

Die von Sutellius verfasste „Schweinfurter Kirchenordnung“ erschien bereits ein Jahr später, wurde aber angeblich von Martin Luther missbilligt. Die Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens von 1555 – jeder Landesherr entschied über die Konfession seiner Untertanen – prägten schließlich für rund 250 Jahre das gesamte soziale, kulturelle und Reformation 475 Jahre Eröffnung Ausstellung (11)politische Leben der Reichsstadt. So waren auch alle Gotteshäuser evangelisch geworden. Erst am Anfang des 19. Jahrhunderts waren wieder katholische Kirchen erlaubt.

Eröffnet wurde die Ausstellung am Vorabend eines geschichtsträchtigen Datums und Orts: Am 21. September 1542 – dem Mattäitag – hatte der Rat der Reichsstadt Sutellius als ersten evangelischen Priester in Schweinfurt in die St. Johannis-Kirche eingeführt. Daran erinnerte der evangelische-lutherische Dekan Oliver Bruckmann in seinem Grußwort. Die Reformation nannte er ein zentrales Kapitel in der Geschichte der Stadt. Sein Dank für die Ausstellung ging ausdrücklich an den Leiter des Stadtarchivs Schweinfurt, Dr. Uwe Müller. „Die langjährige Vorarbeit war ein Genuss. Viele Besucher mögen die Früchte jetzt ernten.“

Dr. Müller gab einen kurzen Einblick in die Ausstellung, bevor diese im benachbarten Gunnar-Wester-Haus besichtigt werden konnte. Er wie auch zuvor Reformation 475 Jahre Eröffnung Ausstellung (9)2. Bürgermeisterin Sorya Lippert hatten sich bei allen Beteiligten für die sehr gute Zusammenarbeit und die gelungene Umsetzung der Reformationsschau bedankt. Mit einem besonderen Lied wurde die Ausstellungseröffnung in der St. Johannis-Kirche musikalisch umrahmt: Sopranistin Ingrid Peppel von der Musikschule Schweinfurt trug mehrere des insgesamt 25 Strophen umfassenden „Lied des Kesslergesellen“ vor, das vermutlich 1543 gedruckt wurde. Darin wird fast der ganze Reformationsprozess in Schweinfurt beschrieben. In einem im Stadtarchiv aufbewahrten Chronikfragment ist auch der dazugehörige Notentext überliefert, den Anton Hirsch in einer Transkription von Thomas Kerzel 1998 editiert hat.

Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog mit ausführlichen Beschreibungen aller Exponate erschienen.


BEGLEITPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Schweinfurt e. V., der Volkshochschule und dem Evangelisch-Lutherischen-Dekanat Schweinfurt (Vortragsort: Martin-Luther-Haus, Bodengasse 1 in Schweinfurt, Eintritt: je 3,00 Euro)

Reformation 475 Jahre Eröffnung Ausstellung (3)Donnerstag, 12.10.2017, 19:30 Uhr:
Prof. Dr. Horst Brunner: Das Kirchenlied des 16. Jahrhunderts

Donnerstag, 26.10.2017, 19:30 Uhr:
Pfarrer Dr. Markus Müller: Das Schweinfurter Konfessionsbild

Donnerstag, 16.11.2017, 19:30 Uhr:
PD Dr. Frank Kleinehagenbrock: Die Stadt der Standhaften. Der Prozess der lutherischen Konfessionalisierung in Schweinfurt bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges

Weitere Veranstaltungen und Termine im Dekanat Schweinfurt zum Reformationsjubiläum  finden Sie im Internet unter: www.schweinfurt-evangelisch.de/luther2017externer Link


Bildbeschreibungen und Copyrights (von oben nach unten, inkl. Teaser-Foto)

1.) St. Johannis-Kirche Nachtaufnahme , Foto © Stefan Pfister 
2.) Plakat Ausstellung , Foto © Stadt Schweinfurt
3.) Blick in die Ausstellung im Gunnar-Wester-Haus , Foto © Stefan Pfister
4.) Titelblatt der Schweinfurter Kirchenordnung, 1543 , Foto © Stadtarchiv Schweinfurt
5.) Blick in die Ausstellung im Gunnar-Wester-Haus , Foto © Stefan Pfister
6.) Ausstellungseröffnung am 20.9.2017 mit (von links): Evang. Dekan Oliver Bruckmann, Andrea Brandl (Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt), 2. Bürgermeisterin Sorya Lippert und Dr. Uwe Müller (Stadtarchiv Schweinfurt), Foto © Stefan Pfister
7.) Gunnar-Wester-Haus , Foto © Stefan Pfister


(Redaktion: Pressebüro Stefan Pfister)
 

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Fax: +49 (9721)51-266
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