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25. Schweinfurter Puppenspieltage im Oktober 2013 - Tradition seit 40 Jahren

Zum 25. Mal finden unter der künstlerischen Leitung von Christian Kreppel im Oktober 2013 die Schweinfurter Puppenspieltage statt. In dreizehn Vorstellungen von neun Produktionen werden alle Altersgruppen angesprochen. Kinder ab 4 und 5 ebenso, wie Jugendliche und Erwachsene.

Die Auftaktvorstellung am 13. Oktober – „Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär“ wird ausnahmsweise im Großen Haus gezeigt, alle anderen Vorstellungen wie gewohnt im Studio auf dem Theater.

1973 fanden die Schweinfurter Puppenspieltage zum ersten Mal im Theater Schweinfurt statt. Die „Geburtshelfer“ und auch „Motoren“ über viele Jahre hinweg waren Uwe Brockmüller, der Figurentheater-Experte über Jahrzehnte, dessen Sammlung überregional bedeutend ist, und Dr. Günther Fuhrmann, der langjährige Kulturamtsleiter und Theaterdirektor in Schweinfurt. Es gab viele Nachahmer in der bundesdeutschen Landschaft, aber nicht alle haben es vierzig Jahre lang geschafft, diese Tradition zu bewahren. Alle zwei Jahre herrscht ein paar Tage lang ein ganz besonderer Geist im Theater, denn Puppenspieler sind ein ganz besonderer, wertvoller Menschenschlag. Wer sieht, wie achtsam sie auch hinter der Bühne mit Ihren Marionetten, Puppen oder Figuren umgehen, oft die Zeit und das Geschehen um sie herum vergessen, weiß wovon die Rede ist. Puppenspieler bleiben ihrer Profession meist das ganze Leben treu und holen Lebenspartner und die Familie oft mit ins Boot. So ist es selbstverständlich auch diesmal unterdessen alte Bekannte zu begrüßen wie das Puppentheater am Meininger Theater, das Hohenloher Figurentheater aus Herschbach, Die Complizen aus Hannover oder aus Nürnberg Thalias Kompagnons. Zum ersten Mal mit von der Partie sind das österreichische Karin Schäfer Figurentheater, das metropol-ensemble Bremen/Bühne Cipolla/Bremer Shakespeare Company und aus Kiel das geniale Figurentheter Marc Schnittger.mädchen aus der feenwelt -®Silvia Lelli_6694

Thalias Kompagnons Nürnberg  eröffnet in einer Koproduktion mit der Tafelhalle Nürnberg für die Salzburger Festspiele die 25. Puppenspieltage mit „Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär“ nach Ferdinand Raimund am Sonntag, den 13. Oktober (19.30 Uhr, im Studio auf der Bühne). Konzept und Inszenierung stammen von Joachim Torbahn und Tristan Vogt und richten sich an Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Ferdinand Raimunds Zaubermärchen voller Melancholie, Tiefe und naiver Komik ist geradezu ideal für das Figurentheater. Vier Puppenspieler und zwei Musiker erzählen die Posse bezaubernd, mit Witz und hoch professionell im Großen Haus des Theaters der Stadt Schweinfurt. Ein Lustspiel mit bodenlosen Handpuppen, illusionären Hütten und Palästen und schaurig-schöner Märchen-Musik.

Das Mädchen aus der Feenwelt oder: Der Bauer als Millionär ist ein »romantisches Original-Zaubermärchen« nach Ferdinand Raimund (1790-1836), eine einzigartige Melange aus barockem Welttheater, Hanswurst-Kasperliade und resignativem Biedermeier-Märchen. Waldbauer Fortunatus Wurzel gerät unverhofft zwischen die Fronten einer überirdischen Intrige. An ihr sind beteiligt: Die abgetakelte Feen-Diva Lakrimosa, ihre auf der Erde ausgesetzte Tochter Lottchen, der arme Fischer Karl Schilf, „Der Neid“ und „Der Hass“, „Die Jugend“ und „Das Alter“, ein unfähiger Magier aus dem Schwabenlande, der Geisterverein im Wirtshaus „Zum Verrufenen Bergle“ und - als letzte Hoffnung - „Die Zufriedenheit“ in ihrer bescheidenen Hütte.

Für Kinder ab 4 spielen Die Complizen Hannover mit „Alles Rabenstark! oder hauen, bis der Milchzahn wackelt?“ am Dienstag, den 15. Oktober (09.00, 11.00 und 15.00 Uhr im Studio auf der Bühne) ein starkes Stück zum Thema Konflikte lösen nach Nele Moost (geb. 1952)  Zu erwarten ist eine lebendige, freche und musikalische Inszenierung, bei welcher der Rabe Socke, eine der bekanntesten Figuren der modernen Kinderliteratur, auf die Bühne kommt. Es gibt Ärger! Der Wolf hat sich einfach in der Burg vom Raben Socke und vom Dachs breit gemacht. Deswegen haben sie sich gestritten, so toll, dass der Wolf den Raben verhauen hat. Der Wolf ist für die beiden zu stark. Deshalb laufen sie ängstlich davon. Was sollen der kleine Rabe und der Dachs jetzt tun? Mit dem Wolf reden? Nein, so einfach wird das nicht gehen. Eddi-Bär meint, sie sollen ihre Muskeln trainieren, boxen lernen, stark werden und dann zurückhauen. Ob das wirklich der richtige Weg ist? Oder macht es alles nur noch schlimmer?

Das renommierte und auch im Ausland viel gastierende Puppentheater am Meininger Theater zeigt am Mittwoch, den 16. Oktober (09.00 und 11.00 Uhr im Studio auf der Bühne) „Das Feuerzeug“ von Pierre Schäfer nach Hans Christian Andersen (1805-1875). Das Feuerzeug ist H. C. Andersens berühmte Geschichte vom armen Soldaten, dem durch ein Feuerzeug urplötzlich magische Dinge geschehen. das feuerzeug - foto edIn der Inszenierung von Pierre Schäfer von der »Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch« Berlin, erzählt das Meininger Puppentheater die berührende Geschichte mit wunderschön gearbeiteten Puppen als ein einfühlsames, zauberhaftes Spiel um Hoffnung, Redlichkeit und wahre Werte. Wie gewonnen, so zerronnen: Ein armer Soldat trifft auf eine Hexe und kommt ganz plötzlich zu viel Geld und einem alten Feuerzeug. Durch falsche Freunde ist der leicht erworbene Reichtum jedoch schnell wieder zerflossen und der arme Kerl besitzt nichts mehr. Außer seinem Feuerzeug. Als er sich damit eine wärmende Kerze anzünden will, passieren ganz plötzlich magische Dinge…

Auch vom Puppentheater am Meininger Theater stammt für Kinder ab 4  „Hans im Glück“ nach den Brüdern Jacob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) am Mittwoch, den 16. Oktober (15.00 Uhr im Studio auf der Bühne). Eine Moritat als Marionettenspiel. Menschen jeden Alters sind hier zu der Suche nach der Antwort auf die Frage nach dem Glück eingeladen. Kaum ein Begriff ist so schwer zu fassen wie das Glück. Auch für Kinder ist es häufig nur mit materiellen Dingen verbunden. Hans im Glück mit dem Puppenspieler Falk P. Ulke eröffnet eine andere Sicht auf die Dinge. Glück entsteht nicht durch Reichtum, sondern es entsteht in uns. In unserem Verhältnis zu den Dingen und in der Fähigkeit, unsere Umwelt besonders wahrzunehmen. 

Das Hohenloher Figurentheater Herschbach bringt immer ein freudiges Wiedersehen mit Harald und Johanna Sperlich, die mit ihren Arbeiten immer aufs Neue faszinieren. Ihre Inszenierung mit Marionetten für Kinder ab 5  „König Sofus und das Wunderhuhn“ (Kinderstück von Tankred Dorst und Ursula Ehler)  war Gewinner des Publikumspreises des 34. Wiesbadener Puppenspielfestivals 2010 (1. Platz). Das ausgezeichnete Stück ist am Donnerstag, 17. Oktober (09.00 und 11.00 Uhr im Studio auf der Bühne) zu sehen. König Sofus fühlt sich durch das Gegacker des Huhnes seiner geliebten Enkelin Rosalind gestört und will es schlachten lassen. Als die Prinzessin sich dagegen wehrt, jagt er beide aus dem Schloss. Nun will keiner mehr etwas mit ihm zu tun haben; sogar die Dinge um ihn herum machen sich aus dem Staub... Wie Rosalind es schafft, den einsamen und verzweifelten König wieder zum Lachen zu bringen, erzählt das Hohenloher Figurentheater in seiner phantasievollen Inszenierung von König Sofus und das Wunderhuhn.

Ihr Debüt bei den Puppenspieltagen feiern die Kooperation metropol-ensemble Bremen / Bühne Cipolla / Bremer Shakespeare Company am Donnerstag, 17. Oktober (19.30 Uhr, Studio auf der Bühne) mit „Mario und der Zauberer“ nach der Novelle von Thomas Mann (1875-1955), einer spannenden Arbeit für Jugendliche ab 14 und Erwachsene mit Gero John und Sebastian Kautz. "Du tust, was du willst. Oder hast du schon einmal nicht getan, was du wolltest? Oder gar getan, was du nicht wolltest? Was nicht du wolltest?" Schauspiel, Puppentheater und Maskenspiel in Verbindung mit der von Gero John eigens komponierten und live gespielten Cello-Musik lässt magisch-phantasievolles Figurentheater entstehen. Der machtgierige Schausteller Cipolla verführt sein Publikum zu makabren Experimenten, die ein bitteres Ende finden. Angesiedelt im faschistischen Italien der 1930er Jahre zeigt Thomas Manns Novelle Mario und der Zauberer die Manipulierbarkeit des Menschen. Sebastian Kautz beleuchtet in seiner Theaterfassung die von Misstrauen und Intoleranz allem Fremden gegenüber geprägte Atmosphäre.Compl-090.08   10.5x14.8cm sRGB

Das österreichische Karin Schäfer Figurentheater zeigt am Freitag, den 18. Oktober (11.00 Uhr, Studio auf der Bühne) mit „Zheng He... als die Drachenschiffe kamen“ die fantastischen Reisen des chinesischen Entdeckers und seine Abenteuer von Arabien bis Afrika für Kinder ab 7.     Diese spannende Begegnungen zwischen Trickfilm und Figurentheater erhielt dern Preis „Stella 2011“ für „herausragende Ausstattung/visuelle Gestaltung“ und „Award for Exceptional Visual Design“ beim UNIMA Weltkongress 2012. Die in China jedem Kind bekannten, legendären Seefahrten des Admirals Zheng He führten ihn zwischen 1405 und 1433 über Indonesien, Indien und die arabische Küste bis nach Afrika. Die chinesische Flotte war mit über 300 »Drachenschiffen« gewaltig: Im arabischen Sprachraum ist Zeng He als »Sindbad« in den Anekdotenschatz eingegangen. Das Karin Schäfer Figuren Theater erzählt die Geschichte von Zheng He, dem großen chinesischen Entdecker, als Geschichte derjenigen Menschen, die ihm begegnet sind. In jedem der Länder, die er bereist hat, hat er eine Erzählung oder Anekdote hinterlassen, die von je einer Figur verkörpert wird - etwa ein Gelehrter aus Arabien, ein afrikanischer Fischer oder eine Händlerin aus Siam. Sie alle begleiten uns durch diese fantastischen Abenteuer - in einer vollkommen neuartigen Form der Kombination von Figurentheater, Video, Trickfilm und Musik.

Für die Produktion „Kafkas Schloss – ein Machtspielchen“ der  Thalias Kompagnons Nürnberg/ Tafelhalle Nürnberg unter der Federführung von Tristan Vogt und Joachim Torbahn gab es den AZ-Stern des Jahres 2009. Zu sehen ist es am Freitag, den 18. Oktober (19.30 Uhr, Studio auf der Bühne) und richtet sich an Jugendliche ab 14 und Erwachsene. „Es ist nicht notwendig, dass du aus dem Haus gehst. Bleib bei deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein. Anbieten wird sich dir die Welt zur Entlarvung...“ (Franz Kafka, Zürauer Aphorismen) Was ist Kafkas Schloss? Ein Behördenlabyrinth? Ein selbstgeschaffener Alptraum? Eine metaphysische Instanz? Thalias Kompagnons interpretieren Kafkas Romanfragment mit kleinen Holzfiguren als boshaftes Spielchen voll Intrigen, Machtkämpfen und Beziehungsfallen: Auf der Suche nach Unterkunft, Arbeit und menschlicher Anerkennung verstrickt K. sich in einen verbissenen Kampf mit dem bürokratischen Apparat der Schlossverwaltung; dieser setzt dem rebellischen Eindringling lediglich lächelnden Gleichmut entgegen.

Den Abschluss der 25. Schweinfurter Puppenspieltage bestreitet das Figurentheater Marc Schnittger Kiel am Samstag, den 19. Oktober (19.30 Uhr, Studio auf dem Theater) mit „Der Garten der Lüste“, einem Theaterprojekt über den Lockruf des Archaischen für Erwachsene. Inspiriert von Hieronymus Boschs spätmittelalterlichem Gemälde Der Garten der Lüste präsentiert der Schauspieler und Puppenbauer Marc Schnittger die für ihn typische Kombination aus Figurentheater, Schauspiel und Klangwelt. Sein Spiel ist sinnlich, lebendig und phantastisch zugleich. Eine illustre Gruppe bizarrer Gestalten folgt einem mysteriösen Ortskundigen in die Wildnis. Die Vergnügungssüchtigen sind auf der Suche nach einer verheißungsvollen Lichtung, an der die geheimsten Wünsche und Sehnsüchte in Erfüllung gehen sollen. Doch die Expedition landet im Sumpf ihrer Innenwelt...  Eine biblisch-phantastische Groteske über eine Zivilisation, die nach dem Lebenssinn sucht: Der zweite Teil einer Theater-Trilogie über das Triptychon „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch. Seit 1988 entwickelt Marc Schnittger seinen charakteristischen Stil des visuellen Theaters. In seinen Inszenierungen kombiniert er Schauspiel und Figurentheater mit Handpuppen und lebensgroßen Figuren. Das Spiel changiert elegant zwischen szenischer Miniatur und kraftvoller Dramatik: Ein sinnlich-spektakuläres Panorama menschlicher Sehnsüchte. Cherub: Alle amüsieren sich. Können Sie das nicht ertragen? Kid: Was glauben Sie wohl, zum Teufel, was hier los ist? Das Jüngste Gericht ist los!

 

Fotos: Theater der Stadt Schweinfurt, Silvia Lelli, foto-ed

 

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Stadt Schweinfurt
Markt 1
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Tel: +49 (9721)51-0
Fax: +49 (9721)51-266
E-Mail: buergerservice@schweinfurt.de

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