In jedem Menschen schlummern Talente. Ob sie zutage treten und gefördert werden oder ob sie für immer unentdeckt bleiben, das liegt häufig an anderen – an Menschen mit dem Blick für das Besondere, die diese Talente sehen und ihr Potenzial erkennen. So ähnlich ist das auch bei Denkmälern.

Seit nunmehr 30 Jahren gibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, „hinter die Fassaden zu blicken“.

Auch in der Stadt Schweinfurt werden am Sonntag, 10. September 2023, an vier Standorten verborgene Talente gezeigt und so für jedermann sichtbar gemacht. Der Eintritt ist jeweils frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Revitalisierung des barocken Guts Deutschhof

Der Gutshof aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der dem umgebenden Wohnviertel seinen Namen gab, stand bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts allein zwischen Wiesen und Feldern.
Durch seine Form, die starke Eingrünung und dem nach innen gewandeten großzügigen Wohnhof bietet das Gut Deutschhof eine bisher unentdeckte hohe Attraktivität mit Oasen-Charakter. Durch die behutsame Sanierung des barocken Herrenhauses mit hohen Räumen und Stuckdecken sowie dem ehemaligen Stallgebäude mit seinen fast schon klösterlich wirkenden Kreuzkappengewölben und dem sichtbaren Dachstuhl wird dort in Verbindung mit modernen Neubauten ein nicht wiederholbares und unverwechselbares Wohnquartier entwickelt.

Die nachfolgenden Führungen werden angeboten (Treffpunkt ist jeweils im Innenhof des Areals):
•    10:30 Uhr – 11:30 Uhr
•    11:30 Uhr – 12:30 Uhr
•    13:30 Uhr – 14:30 Uhr
•    15:00 Uhr - 16:00 Uhr

Die Anschrift lautet: Arnsbergstraße 1, 3, 97422 Schweinfurt

Foto "Gut Deutschhof": Archicult GmbH, Würzburg

Renaissance-Bürgerhaus Burggasse 17 in der Zürch

Städtebaulich äußerst repräsentativ am Kirchplatz der St. Salvatorkirche gelegen, entstand das aufwändig gestaltete Anwesen ab 1563 im Stil der „fränkischen Renaissance“ auf den Resten mittelalterlicher Vorgängerbauten.
Das stattliche Bürgerhaus blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. In 5 Jahrhunderten erlebte es zahlreiche Umbauphasen und verschiedene Nutzungen; nachgewiesen sind z.B. eine Gaststätte, der „Grüne Baum“, und zuletzt die Nutzung als Speditionsbetrieb. Lange war die Schönheit verblasst, bis sich neue Eigentümer fanden, die mit geschultem (Restauratoren-) Blick erkannten, dass sich eine Sanierung lohnt.
Heute erstrahlt es im alten Glanz, mit dem markanten wiedererrichteten Giebel ist es schon von weither sichtbar. Großartig sind auch die Farbigkeit und die Schablonenmalereien der Fachwerkfassaden.

Es werden hier folgende Führungen angeboten:
•    11:00 Uhr – 12:00 Uhr
•    13:00 Uhr – 14:00 Uhr

Die Anschrift lautet: Burggasse 17, 97421 Schweinfurt

Foto "Burggasse 17": Stadt Schweinfurt

Perspektiven für die katholische Pfarrkirche St. Anton

„Perspektiven für St. Anton“ überschrieben die Architekten ihre Gesamtkonzeption. Von Januar 2018 bis Ende 2021 wurde die denkmalgeschützte Ensemblegruppe St. Anton zu einem Begegnungszent-rum umgestaltet, mit einem zentralen Kirchenraum und viel Fläche für soziale und karitative Einrichtungen. Respektvoll und einfühlsam wurde der Denkmalbestand zu einem neuen Ganzen umgestaltet, das alle Anforderungen an Nutzung und neuzeitliche Ausstattung erfüllt. Noch immer „franziskanisch“ schlicht, aber einladend präsentiert sich St. Anton heute. Das für die Gemeinde viel zu groß gewordene Kirchenschiff wurde auf den Zentralbau verkleinert, in der ehemaligen Taufkapelle eine Andachts-Kapelle eingerichtet. Der Kirchenraum ist dabei so konzipiert, dass dort auch kulturelle Veranstaltungen und Konzerte stattfinden können.
Entstanden ist ein gebautes Unikat, ein besonderer Ort, der einlädt und berührt.

Foto "St. Anton": Constantin Meyer, Köln

Folgende Führungen werden angeboten:
•    13:00 Uhr – 14:00 Uhr
•    15:00 Uhr – 16:00 Uhr

Die Anschrift lautet: St.-Anton-Straße 10, 97422 Schweinfurt

Kunsthalle Schweinfurt - wie ein Schwimmbad zum Museum wurde

Das von dem Schweinfurter Industriellen Ernst Sachs (1867-1932) den Bürgern seiner Heimatstadt geschenkte und in den Jahren 1931/33 nach Plänen von Roderich Fick erbaute Hallenbad bildet mit seiner bemerkenswerten, neusachlichen Architektur und seinem großzügigen Raumzuschnitt ein ideales Gebäude für die Kunsthalle.
Der Architekt fasste es ausdrücklich nicht als Kritik auf, als man seinen Plänen im November 1930 vorwarf, „…die Sache sähe halt eigentlich nicht wie ein Hallenschwimmbad aus, sondern mehr wie eine Festhalle, in der auch Kunstausstellungen stattfänden“.
Das Haus liegt -umgeben von Grünanlagen- unmittelbar am westlichen Rand der Altstadt. Im Zusammenwirken mit dem Theater der Stadt entstand hier ein attraktiver kultureller Anziehungspunkt.

Foto "Kunsthalle": Peter Leutsch, Schwebheim

Die Kunsthalle ist am 10. September 2023 von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
Zusätzlich wird an diesem Tag von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr eine Führung angeboten.

Die Anschrift lautet: Rüfferstraße 4, 97421 Schweinfurt