Der Nachsommer Schweinfurt ist aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Charakteristisch für das Festival ist die Verbindung von Kunst und Industrie, für die  Schweinfurt bekannt ist. Das ungewöhnliche Ambiente besonders der Industriehalle 410 des Unternehmens SKF ist bezeichnend dafür und macht einen Besuch zu einem unvergesslichen Ereignis. Mit ihrem typischen Industrieflair ist sie nicht nur eine außergewöhnliche Location, sondern bietet auch einen intimen Rahmen für grenzüberschreitende Konzerte.

Außergewöhnlich ist in diesem Jahr auch der Termin: Das Festival beginnt am 11. September und endet am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober). Das Kulturamt der Stadt Schweinfurt und Koordinator Dr. Clemens Lukas haben für diesen Zeitraum ein abwechslungsreiches Programm mit zehn Events zusammengestellt. „Mit dem Programm sprechen wir die Menschen in der Region an“, lobte Oberbürgermeister Sebastian Remelé die Macher bei der Vorstellung des 2015er Festivals in der neuen Mercedes-Benz-Niederlassung Mainfranken im Maintal. Der Nachsommer Schweinfurt habe sich etabliert, ohne Patina angesetzt zu haben. Sein weiterer Dank galt ausdrücklich den vielen treuen Sponsoren und Partnern.

Der 16. Nachsommer Schweinfurt besinnt sich auf seine Wurzeln und präsentiert spannende Ensembles zum Thema Grenzüberschreitungen, inspiriert von klassischer Musik. Diesem Anliegen sind mehrere Abende gewidmet, unter anderem mit den Klassik-Comedy-Weltstars Igudesman & Joo sowie dem Jazz-Pianisten David Gazarov. Europa als Harmonie statt Dissonanz liegt 2015 besonders am Herzen. Zwei Ensembles, die in der europäischen Weltmusik zu Hause sind und die Stile des Kontinents auf ganz unterschiedliche Weise zu einer klingenden Einheit zusammenbringen, sind das Frank Wuppinger Arkestra  und Uwaga. Inspiriert durch zahlreiche Reisen verbindet Frank Wuppinger die musikalischen Stile der Länder Europas zu einer Mixtur aus Jazz und Weltmusik, die Grenzen vergessen lässt (12.9., SKF Halle 410). Die deutsch-serbische Formation „Uwaga!“ ist eine tollkühne Liaison: Abendländische Hochkultur trifft auf Gipsy-Verve, swingende Leichtigkeit auf Punk-Attitüde, Ballett auf Disco, Klassik auf Jazz, Barock auf Rock’n’Roll. So entsteht ein Repertoire „frei nach Mozart, Mahler & Co.“, gespielt auf Violine, Viola, Kontrabass und Akkordeon (2.10., SKF Halle 410).

Die Drum Stars lassen Licht zu Percussion-Rhythmen leuchten, hier treffen mitreißende Rhythmen voller Energie auf geballte Spielfreude. Sie machen Musik, die in die Beine fährt und den Zuschauer mit offenem Mund zurücklässt (17.9., SKF Halle 410). Der Sound aus der Heimat darf beim Nachsommer 2015 auch nicht fehlen: „Kofelgschroa“ macht sehr schnell klar, dass neue Volksmusik vor allem eines will: anders sein! Die Gruppe, 2014 mit dem Bayerischen Kulturpreis ausgezeichnet, präsentiert Alpen-Akustik-Techno, auf traditionellem Instrumentarium gespielt, raubeinig, authentisch, verschroben (24.9., SKF Halle 410).

Eröffnet wird der Nachsommer Schweinfurt 2015 am Freitag, 11. September, in der SKF Halle 410 mit einem Konzert der gerade einmal 20 Jahre alten Singer-Songwriterin Ami Warning, deren Musikstil schon bemerkenswert reif ist und an Tracy Chapman oder Joan Armatrading erinnert. „Bachology“ nennt sich die Verschmelzung von Bach und Jazz, von Barock und Moderne, die der Crossover-Spazialist David Gazarov, einer der „besten Pianisten Europas“, dem Publikum am 18. September präsentiert. Gazarov gilt mittlerweile als würdiger Nachfolger von Jacques Loussier.

„And Now Mozart“ heißt es am 19. September im Konferenzzentrum Maininsel, wenn Igudesman & Joo die Bühne betreten. Violinist Aleksey Igudesman und Pianist Hyung-ki Joo sind zwei klassisch ausgebildete Musiker, die die Musikwelt in den letzten Jahren mit ihren einzigartigen Shows erobert haben. Bei ihnen gilt: auch klassische Musik muss Spaß machen! Sie versprechen ein Programm für alle, die Mozart lieben, Mozart leben, Mozart hören oder noch nie etwas von ihm gehört haben. Nicht fehlen darf beim Nachsommer „a cappella“: Das Ensemble Klangbezirk gastiert am 25. September in der Kunsthalle und zeigt, was es in der deutschen Szene so einzigartig macht - spielende Leichtigkeit, fesselnde Stimmen und Arrangements sowie überbordende Freude am gemeinsamen Singen.

Ein Familienkonzert steht am 26. September auf dem Programm: In der Kunsthalle wird Walt Disneys Trickfilmklassiker „Alice im Cartoonland“ gezeigt, musikalisch untermalt von den Kompositionen Paul Dessaus und Alexander Rannies sowie interpretiert vom Kammerorchester der Philharmonie Brünn unter der Leitung von Caspar Richter. Das Abschlusskonzert beim diesjährigen Nachsommer-Festival gibt die Bläserphilharmonie Schweinfurt am 3. Oktober im Konferenzzentrum. Sie wurde erst 2013 auf Initiative des Schweinfurter Oberbürgermeisters als Projekt der Musikschule ins Leben gerufen. Unter der musikalischen Leitung von Dirigent Wolfgang Heinrich ist es das erklärte Ziel, symphonische Blasmusik auf hohem Niveau zu spielen. Die Bläserphilharmonie setzt sich zusammen aus professionellen und semiprofessionellen Musikern aus Stadt und Region Schweinfurt.

Der Vorverkauf für den Nachsommer Schweinfurt 2015 hat bereits begonnen. Tickets gibt es online über www.nachsommer.de und Ticketmaster sowie an allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen.

_{(Stefan Pfister)}

 

Bildbeschreibungen (von oben nach unten, inkl. Teaser-Bild):

1.) Igudesman & Joo, 19. September 2015, Foto © Julia Wesely
2.) Programmvorstellung in der Mercedes Benz-Niederlassung Mainfranken: Frank Wuppinger Arkestra, 12. September 2015, Foto © Stefan Pfister
3.) Programmvorstellung in der Mercedes Benz-Niederlassung Mainfranken; Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Foto © Stefan Pfister
4.) Uwaga!, 2. Oktober 2015, Foto © Ebbert & Ebbert Fotografie
5.) Drum Stars, 17. September 2015, Foto © Nachsommer Schweinfurt
6.) David Gazarov, 18. September 2015, Foto © Nachsommer Schweinfurt
7.) Igudesman & Joo, 19. September 2015, Foto © Julia Wesely
8.) Alice im Cartoonland, 26. September 2015, Foto © Nachsommer Schweinfurt